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Lernhäuser sollen Frauen fit machen für interkulturellen Austausch

Nachricht 23. Juni 2022
Im Lernhaus Osnabrück wird interkultureller Dialog möglich und intensiv gepflegt. Foto: Susanne Sander/Evangelische Erwachsenenbildung Niedersachsen

Die Evangelische Erwachsenenbildung und das Evangelische Frauenwerk wollen Frauen in Niedersachsen zu Kulturmittlerinnen ausbilden. Ein Jahr lang treffen sich einmal im Monat bildungsinteressierte Frauen verschiedener Religionen und Kulturen und tauschen sich über ihre Lebensgeschichten aus, erläuterte Projektleiterin Vivien Neugebauer. Sie lernen im sogenannten „transkulturellen und interreligiösen Lernhaus der Frauen“, wie sie gewaltfrei und auf Augenhöhe, mit Respekt und Empathie kommunizieren können. Zudem bekommen sie Strategien zur Lösung von Konflikten an die Hand, die sich aus unterschiedlichen Wertvorstellungen ergeben.

In Göttingen und Hannover gibt es bereits Kurse. Im August startet ein Lernhaus in Osnabrück. Ein Infoabend für interessierte Frauen wird dort am 28. Juni angeboten. Weitere Lernhäuser in anderen Regionen sollen folgen.

Die Themen und Inhalte der jeweils drei Stunden dauernden Abende bestimmten die Teilnehmerinnen selbst. Die Erfahrung früherer Kurse zeige, dass es häufig um Frauenbilder, Rassismus- und Gewalterfahrungen gehe, aber auch um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder sexuelle Identität. Die Absolventinnen sollten ihre Kenntnisse weitertragen in ihre Familien, Freundeskreise, Glaubensgemeinschaften Berufe und ehrenamtlichen Tätigkeiten, sagte die Projektleiterin. Ziel sei es außerdem, die Frauen in ihren Kompetenzen und in ihrem Selbstbewusstsein zu stärken. „Sie können so dazu beitragen, dass Menschen in einer vielfältigen Gesellschaft friedlicher und solidarischer miteinander leben.“

Das Konzept der Frauen-Lernhäuser wurde Neugebauer zufolge bereits 2001 in Berlin entwickelt. Etabliert habe es sich seit zehn Jahren in Hamburg, Münster und Ulm, wo jährlich neue Lernhaus-Kurse angeboten würden. Die ausgebildeten Kulturmittlerinnen würden dort unter anderem in der Jugendhilfe und in Schulen eingesetzt.

Das Projekt wird unter anderem vom Landesverband der israelitischen Kultusgemeinden und dem Netzwerk der Migrantinnen-Selbst-Organisation begleitet. Förderer sind unter anderem die Klosterkammer und die Hanns-Lilje-Stiftung. Schirmherrin ist die niedersächsische Migrationsbeauftragte Doris Schröder-Köpf (SPD).

Evangelischer Pressedienst, Landesdienst Niedersachsen-Bremen

Ansprechpartnerin

Projektleiterin des transkulturellen und interreligiösen Lernhauses für Frauen in Osnabrück ist Vivien Neugebauer, erreichbar unter
Tel. 0511 1241-808
oder
vivien.neugebauer@evlka.de