Ev.-luth. Markus-Kirchengemeinde Sögel

Die Markus Kirchengemeinde Sögel im Frühjahr. Foto: Nicole Lehmkühler, Volkhart Binner, KG Sögel.

Entwicklungen im BICK-Projekt der Markus-Gemeinde Sögel

Im Frühjahr zeigen sich die Osterglocken und Perlhyazinthen entlang der Heckenabgrenzungen des Gemeindegrundstückes und unter der über 300jährigen Eiche (Naturdenkmal) mit ihrem erfrischenden Gelb und Blau; überall auf den Grünflächen blühen, ob gepflanzt oder zufällig siedelnd, die violetten Wildkrokusse. Die Baumteller um die Obstbäume hatten wir neu geformt und vom Gras befreit, mit Schneeglöckchen und Winterlingen bepflanzt, nun leuchteten sie vor der Blüte der Bäume.

Die Pflanzungen in den Beeten rund um die Kirche und das Gemeindehaus sind fast vollständig. Wenige Quadratmeter haben wir dafür entsiegeln können. Den Boden in den kleineren Beeten haben wir gegen Komposterde ausgetauscht. Die Sträucher Sommerflieder, Rose und Schneeball sind noch jung und blühten ganz zart; zwei  Beerensträucher, Mirabellenbaum und Weide haben in der Kinderecke Platz gefunden; nach Blüte und Reife naschten wir im Spätsommer die ersten Früchte. Viele Stauden und Zwiebelpflanzen brauchen die warmen Tage und stete Wasserversorgung zur Entwicklung erster Blütenstände. Zur Pflege haben wir Gießkannen gekauft und planen den Erwerb eines robusten Schlauchwagens, um in allen Ecken unsere Pflanzungen mit dem nötigen Wasser zu versorgen. Noch fehlen uns geeignete Anschlüsse von Regentonnen an die Fallrohe.

Die Artenauswahl ist ganz auf die Unterstützung der Insekten ausgerichtet. Unsere Pflanzen entwickeln bewusst keine gefüllten Blüten, die keine Staubblätter mehr hätten, auf die aber die Insekten gerade angewiesen sind, um mit dem Blütenstaub ihren Eiweißbedarf zu decken. Es ist eine Freude die Fortschritte der Pflanzen zu verfolgen.

Besondere Pflege benötigt das Lavendelbeet am Parkstreifen; ein rot-weißes Flatterband hat es vor zu aufdringlichen PKW-Schnauzen geschützt.

In einer Aktionswoche wurden die befestigten Flächen und die Wände des Kirchengebäudes gereinigt; der Bauwagen für die Jugend wurde instand gesetzt, vorallem aber wurde die Wiese vor der Kirche eingerichtet, heute grünt und blüht sie, weil der Regen immer zur richtigen Zeit geholfen hat.

Nisthilfenbau der Natur Löwen-Kinder. Foto: Nicole Lehmkühler, Volkhart Binner, KG Sögel.

Viele Futterstellen für Vögel und Eichhörnchen müssen versorgt werden, ebenso die Wasserstellen für Vögel, Insekten und Igel. Erdnüsse mit und ohne Schale, Walnüsse, Sonnenblumenkerne und andere Sämereien standen säckeweise bereit, denn wir beobachten auf dem Grundstück eine rege Kundschaft für diese Leckereien. Für die Igel gibt es eine Behausung unter den aufgetürmten Zweigen der Weihnachtsbäume aus der Kirche.

Im März wurden die Nisthilfen für die Vögel von den "Natur Löwen"-Kindern mit Nicole Lehmkühler und Eltern gereinigt und wurden dann von Kleiber und Meisen bezogen.

Die Fledermauskästen am Gemeindehausgiebel werden auch genutzt, zuerst noch nicht von den ihnen zugedachten Fledermäusen, sondern eher von darin übernachtenden, kleinen Vögeln, z. B. Blaumeisen, wie die weißen Kotspuren an der Wand und auf dem Boden unter den Kästen verraten. Jetzt im Spätsommer, im ersten Jahr der Hängung der Kästen, fanden sich tatsächlich zwei kleine Fledermäuse in einem Kasten ein.

Vogelfutterstelle, Kleiber-Nistkasten, Insektenaufzuchtstation, Fledermauskasten. Foto: Nicole Lehmkühler, Volkhart Binner, KG Sögel.

In Zukunft wird die Gartenarbeit sich auf das Gießen und das Jäten sowie das Nachpflanzen konzentrieren, um u.a. die Beikräuter unter Kontrolle zu behalten, sowie auf die Pflege der einzelnen Zierpflanzen. Zur Bodenverbesserung zweier Beete mit Kompost ist mit einer Kompostierungsstelle mit Wandung in Form einer Benjes-Hecke der Anfang gesetzt worden.

Überwinterungsquartier für Wildbienen. Foto Nicole Lehmkühler, Volkhart Binner, KG Sögel.

Ende August trafen sich die Natur Löwen, um für Wildbienen ein Überwinterungsquartier zu schaffen. Unter Berücksichtigung der Vorlieben und Bedürfnisse vieler Bienen füllten sie die zuvor bunt gestalteten Blechdosen mit Bambusröhren, Schilf- und Weizenhalmen. Gut gelaunt, entspannt und Lieder singend - wurden sie doch mit Livemusik eines Mundharmonikaspielers unterhalten - schufen sie kleine Kunstwerke, die nun bei ihnen im heimischen Garten und auch auf dem Grundstück der Markus-Gemeinde ihren Platz finden werden.

Ohne Zweifel, es ist Arbeit, die Zeit kostet. Aber die vielen positiven Entwicklungen zu beobachten, die Kinder für die Unterstützung der Natur zu begeistern und von Kirchgängern zu erfahren, wie freundlich das Gemeindegrundstück auf sie wirkt, schaffen ein starkes Gemeinschaftsempfinden.

Text und Fotos von Nicole Lehmkühler und Volkhart Binner, ev.-luth. Markus-Kirchengemeinde.

Sögel im September 2023