Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Magnus Lüthorst

Klatschmohn, Kornrade und Borretsch als Pollen- und Nektarangebot für Wildbienen und Schmetterlinge, Joachim Henze, KG Lüthorst.

BiodiversitätsCheck auf historischem Boden

Die heutige Kirche wurde im Jahr 1604 erbaut, das riesige Pfarrhaus stammt aus dem Jahr 1846. Der allseits bekannte Dichter, Schriftsteller und Maler Wilhelm Busch  hatte dort bei seinem Onkel Pastor Kleine seine zweite Heimat gefunden.

Das gesamte, nicht bebaute Areal hat eine Gesamtfläche von ca. 2.500 m². Die ökologischen Strukturen sind durchaus vorhanden, müssen aber besser geschützt und mit mehr Leben erfüllt werden. Das heißt: „Mehr Lebensraum für mehr Artenvielfalt“.

Nach gut einem Jahr befinden wir uns noch ganz am Anfang unserer Wünsche, mit Rückschlägen und Überraschungen muss man auf jeden Fall leben. Der im Herbst letzten Jahres angelegte Wildstauden-Blühstreifen brachte in diesem Frühjahr nicht die erhoffte Blütenpracht hervor, die Stauden waren wahrscheinlich größtenteils erfroren oder nicht von guter Qualität. Wir wurden aber dennoch belohnt, der in anderen Bereichen bereits vorhandene Hohle Lerchensporn hatte sich auch hier breit gemacht und blühte von März bis April.

Im Juni folgte dann ein Meer von Klatschmohn, Kornrade und Borretsch ergänzten das Pollen- und Nektarangebot für Wildbienen und Schmetterlinge. Eine vorhandene Wildsträucher-Ecke, bestehend aus Hartriegel, Weißdorn, Hasel und Schneebeere wurde mit Frühblühern wie Saalweide und Zaubernuss aufgewertet. Die alten Sträucher wurden im letzten Herbst nicht mehr beschnitten und konnten somit im Frühjahr erstmals wieder Blüten und Früchte hervorbringen.

Ab Ende März sprießt unter den Sträuchern Bärlauch, in einem Ausmaß wie man es nur aus Buchenwäldern kennt. Vor den Sträuchern wurden 600 St. Verschiedene Frühblüher-Knollen gesetzt, die das Gesamtbild abrunden. Ganzjahresfütterung für Vögel und Eichhörnchen, Wassertränke und zahlreiche Nistkästen stehen zur Verfügung. Eine heute 700 Jahre alte Linde und ein ca. 140 Jahre alte Eiche stehen ebenfalls auf dem Kirchplatz. Eine große Asthöhle in der Linde wird von Fledermäusen angeflogen. Im Biotopverbund geht es dann direkt zum Pfarrgarten, ca. 1.000 wilde Grasfläche werden dort 2 mal im Jahr mit Schafen beweidet.

Die gesamte Fläche ist ab April wieder ein Blütenmeer von Narzissen, seit dem die Beweidung mit Pferden eingestellt wurde. Eine alte Blutbuche, ein Wallnußbaum und mehrere alte Obstbäume gehören zum Baumbestand. Eine Kompostanlage für pflanzliche Abfälle und eine Benjeshecke befinden sich in Arbeit. Kurzfristig geplant sind eine Sandkuhle und eine Totholzecke.

Text und Fotos von Joachim Henze, ev.-luth. Kirchengemeinde St. Magnus Lüthorst.