Schreibmaterialien
"Gans, Stier, Dornstrauch und Schaf"
brauchte ein Schreiber für seine Arbeit, so ein Epigramm des 12. Jhs.
Die Gans liefert die Federn zum Schreiben. Hierbei kam es darauf an, die richtige Härte des Federkiels zu erreichen. Nach zwei oder drei Zeilen musste der Federkiel nachgeschnitten werden.
Aus den Häuten von Stieren (und vielen anderen Tieren) stellte man Pergament her. Zunächst wurde die Tierhaut mehrere Tage in Salzlauge eingeweicht. Danach spannte man sie auf eine Gestell und schabte Fleisch und Haare ab. Jetzt konnte man das Pergament so zusammenfalten, dass Seiten in Buchgröße entstanden. Ein zusammengefaltetes Pergament mit mehreren Seiten nannte man "Lage". Um das Pergament noch geschmeidiger zu machen, wurde es mit Bimstein bearbeitet werden.
Pergament hatte sich gegenüber Papyrus als Schreibmaterial durchgesetzt, weil es haltbarer und strapazierfähiger war. Allerdings war es teuer - für ein großes Buch konnten bis 500 Tierhäute nötig sein. Erst am Ende des Mittelalters wurde Papier in Europa bekannt. Es war in der Herstellung deutlich billiger und führte daher zu einem deutlichen Anstieg der Buchproduktion.