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Grafik: HkD

Migration und Integration

Migration ist heute allgegenwärtig, auch in Deutschland. Vorbei sind die Zeiten, als deutsche Nationalspieler stets Namen trugen wie Maier, Schwarzenbeck, Beckenbauer. Heute heißen sie Podolski, Klose, Özil, Khedira.

Etwa 16 Millionen in Deutschland lebende Menschen hatten im Jahr 2013 einen „Migrationshintergrund“, d.h. mindestens ein Elternteil wurde nicht in Deutschland geboren. In vielen Städten sind die Quoten noch höher als das bundesdeutsche Mittel von 20 Prozent. In Osnabrück hatten im Jahr 2011 23 Prozent einen Migrationshintergrund, in Hannover 30 Prozent, in Wolfsburg 34 Prozent. Noch höher sind die Quoten in den Schulen und den Kindergärten. In vielen deutschen Großstädten stammt heute jedes zweite Neugeborene aus einer Migrantenfamilie. In manchen Stadtteilen sind die Kinder aus „eingeborenen“ deutschen Familien, wie es inzwischen manchmal heißt, in der Minderheit.

In den Medien ist das Thema „Migration“ oft eng mit dem Thema „Islam“ verbunden. Aber das ist ein falsches Vorurteil. Tatsächlich sind mehr als 50 Prozent der Menschen mit Migrationshintergrund Christen – Katholiken vor allem, aber auch Orthodoxe und Evangelische aus aller Herren Länder. Nur etwa jeder vierte ist ein Muslim. Die Religionsgemeinschaft mit dem höchsten Anteil von Migranten und Menschen mit Migrationshintergrund ist zurzeit die jüdische.  

Migration ist daher ein Thema, das viele landeskirchliche Arbeitsfelder betrifft. Die Landeskirche bietet Unterstützung an für Flüchtlinge, Spätaussiedler und Ausländer. Sie setzt sich ein für die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund. Sie engagiert sich in der Härtefallkommission des Landes Niedersachsen. Sie hält Kontakt zu Migrationskirchen und den evangelischen Gemeinden anderer Sprache und Herkunft. Sie engagiert sich im interreligiösen Dialog mit Muslimen, Juden, Buddhisten und Hindus.

Organisiert werden die vielfältigen Aufgaben von der Steuerungsgruppe Migration. Ihr Vorsitzender ist der Dezernent für Diakonie im Landeskirchenamt und Direktor der Diakonie. Die Geschäftsführung liegt beim Beauftragten für Kirche und Islam im Haus kirchlicher Dienste.
 

‚Wenn ein Fremdling bei euch wohnt in eurem Lande, den sollt ihr nicht bedrücken. Er soll bei euch wohnen wie ein Einheimischer unter euch, und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen in Ägyptenland’ (3. Buch Mose 19,33–34).

Internationales Andachtsbuch

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Foto: Jens Schulze

In Kooperation mit dem Bistum Hildesheim und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Niedersachsen ist ein mehrsprachiges Andachtsbuch entwickelt worden.Alle Texte sind hier in fünf Sprachen abgedruckt (Deutsch, Englisch, Französisch, Arabisch und Tigrinya).

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