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Diesjährige Ostermärsche thematisieren Krieg in der Ukraine

Nachricht 05. April 2023
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Bild: Netzwerk Friedenskooperative

Die diesjährigen Ostermärsche vom 6.-10. April der Friedensbewegung stehen im Zeichen des anhaltenden Krieges in der Ukraine. Bei vielen Demonstrationen und Kundgebungen gehe es um die Forderung nach einem Waffenstillstand und der Aufnahme von Friedensverhandlungen, teilte das in Bonn ansässige Netzwerk Friedenskooperative am Donnerstag mit. In Niedersachsen und Bremen sind elf Ostermärsche geplant, bundesweit gibt es in mehr als 100 Städten Aktionen. In Hannover ist unter anderem die frühere evangelische Landesbischöfin Margot Käßmann als Rednerin angekündigt.

Angesichts der zahlreichen angekündigten Demonstrationen rund um den Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine, zeige sich, „dass viele Menschen mit der passiven Rolle der Bundesregierung nicht einverstanden sind“, heißt es im Ostermarsch-Aufruf des Netzwerks Friedenskooperative. Der Krieg müsse beendet, Frieden verhandelt werden.

„Die Forderung nach Verhandlungen für ein zügiges Ende des russischen Krieges gegen die Ukraine ist großen Teilen der Bevölkerung ein wichtiges Anliegen“, sagte Netzwerk-Sprecher Kristian Golla. „Das tägliche Sterben und Töten muss endlich aufhören. Die Bundesregierung muss endlich aktiver werden und diplomatische Initiativen starten.

Auch die Gefahr durch Atomwaffen werde bei den diesjährigen Ostermärschen thematisiert, hieß es weiter. Noch nie zuvor habe die Weltuntergangsuhr („Doomsday Clock“), die seit 1947 die Bedrohung durch einen Atomkrieg anzeigt, so kurz vor Mitternacht gestanden. Das zuständige Fachgremium des „Bulletin of the Atomic Scientists“ habe den Zeiger unter Verweis auf die gestiegene Atomkriegsgefahr in der Folge des Ukraine-Krieges, die anhaltende Aufrüstung der Atomwaffenstaaten und die Erosion der nuklearen Rüstungskontrolle im Januar auf 90 Sekunden vor zwölf gestellt.

In Niedersachsen will die Friedensbewegung am Ostersamstag außer in Hannover in Braunschweig, Emden, Göttingen, Goslar, Hannover, Oldenburg, Osnabrück und Wolfsburg auf die Straße gehen. Auch in Unterlüß in der Lüneburger Heide, wo der Rüstungskonzern Rheinmetall ein großes Werk hat, ist eine Demonstrationen geplant. In Bremen und Bremerhaven gibt es am selben Tag ebenfalls Ostermärsche.

In Hannover, Oldenburg und Osnabrück heißt das Motto gleichlautend „Den Frieden gewinnen – nicht den Krieg“. In Bremen ziehen die Ostermarschierer mit der Parole „Den dritten Weltkrieg verhindern. Diplomatie statt Eskalation“ durch die Stadt.

Die Ostermärsche hatten ihren Ursprung Ende der 50er Jahre in Großbritannien. Den ersten Ostermarsch in der Bundesrepublik gab es 1960 in der Lüneburger Heide. Zu den Hochzeiten der Friedensbewegung zu Beginn der 80er Jahre kamen Hunderttausende zu den Kundgebungen. Danach wurde die Ostermarschbewegung schwächer, erlebte aber wegen Kriegen, etwa in Jugoslawien oder im Irak, immer wieder Zulauf.

Evangelischer Pressedienst (epd), Landesdienst Niedersachsen-Bremen

Am 8. April in Hannover

Unter dem Motto „Den Frieden gewinnen – nicht den Krieg!“ ruft das Friedensbüro Hannover zum Ostermarsch auf
am Ostersamstag, den 8. April,

um 11 Uhr in der Aegidien-Kirche: Auftaktkundgebung mit der früheren Landesbischöfin Frau Dr. Margot Käßmann, anschließend Demonstration

um 13 Uhr am Ernst-August-Platz vor dem Hauptbahnhof: Abschlusskundgebung mit Rolf Becker

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Ansprechpartner

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Felix Paul
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Referent für Friedensarbeit