Die Jüngste ist gerade 16 Jahre jung, die Älteste 88 – mehrere tausend Menschen steigen in diesen Tagen in ihre ehrenamtliche Arbeit als Kirchenvorstände ein. Sie kümmern sich um alle Belange rund um eine Gemeinde: von der Besetzung von Pfarrstellen über Kinder- und Jugendarbeit, Friedhöfe, Gebäudemanagement, bis zum Finanzhaushalt. Ohne ihr Engagement wäre Kirche nicht denkbar.
Erstmals konnten auch Jugendliche ab 16 Jahren kandidieren – 58 Minderjährige haben es geschafft und wurden gewählt. Sie dürfen gleichberechtigt mit den volljährigen Kirchenvorständen diskutieren und entscheiden – nur noch nicht dem Gremium vorsitzen und Verträge unterschreiben.
Und noch etwas war neu: die Kandidierenden konnten auch zunächst für nur drei Jahre, statt wie bisher sechs, kandidieren. Dies sollte insbesondere jüngere Menschen ansprechen, die sich mit einer beginnenden Ausbildung oder einem Studium nicht auf längere Zeit festlegen wollen. Etwa ein Viertel der Kandidierenden nimmt diese Möglichkeit wahr und wird in drei Jahren erklären, ob sie im Kirchenvorstand bleiben möchten.
Und sie starten mit Rückenwind: Noch nie haben mehr Menschen bei einer Kirchenvorstandswahl abgestimmt und so ihre Unterstützung gezeigt: gut 25 Prozent Wahlbeteiligung - ein Plus von zehn Prozentpunkten im Vergleich zur letzten Wahl 2018. Insbesondere die Briefwahl war gefragt: knapp zwei Drittel aller Wählerinnen und Wähler haben ihre Stimme auf diesem Weg abgegeben. Diese Möglichkeit war neu – ebenso wie die Onlinewahl: sie nahm fast Drittel der Wahlberechtigten an.
„Die erhebliche Steigerung der Wahlbeteiligung und die positiven Rückmeldungen aus den Kirchengemeinden zeigen: Es ist gelungen“, sagt Landesbischof Ralf Meister. In diesen Tagen werden die Kirchenvorstände in feierlichen Gottesdiensten in ihren Dienst eingeführt.