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„Veränderung als Prozess fördern“: Initiative Missionarische Aufbrüche gestartet

Pressemitteilung 25. Mai 2023
2023-05-25 IMA_Logo
Bild: Haus kirchlicher Dienste

Die hannoversche Landeskirche fördert innovative Veränderungsprozesse. Ein neues Förderprogramm – die Initiative Missionarische Aufbrüche, kurz I:MA – verbindet Ideenprozesse mit Erprobungen auf lokaler und regionaler Ebene. „Der Mut zum Experimentieren und der Wille, Neues zu lernen, sind entscheidend“, sagt Dr. Jörg Zimmermann, Vorsitzender des Vergabeausschusses und Synodaler zum „Geist des neuen Förderprogramms“. „In Workshops der Initiative werden ganz unterschiedliche Menschen und Hintergründe zusammenkommen: Vertreter*innen von Kirchengemeinden und Menschen, die sich nach Veränderung sehen, Pionier*innen und solche, die Chancen für Kirche suchen wollen. Was dort entsteht, soll dann durch Förderung erprobt werden und wenn es gut geht, nachhaltig neue Formen von Gemeinde und Zusammenarbeit etablieren.“ Neben einer Vielzahl von Beratungsmöglichkeiten und kreativen Workshops bietet die I:MA Förderung in drei Bereichen: Initiative mit einer längeren Laufzeit, Prototypen mit größerem Potential und Mikroförderungen für Ehrenamtliche. Über Förderung für größere Projekte entscheidet der Vergabeausschuss aus Vertreter*innen kirchenleitender Organe. Insgesamt steht jährlich eine halbe Million Euro zur Förderung zur Verfügung.

„Wir haben uns intensiv mit den Erfolgen und Schwierigkeiten der Förderung beschäftigt“, sagt Dr. Jörg Zimmermann. „Die bisherige Logik der Projektförderung hat dazu geführt, dass Projekte als zusätzliches Angebot empfunden wurden und mit Auslaufen der Zuschüsse wieder eingestellt wurden, weil dann Kraft und Ressourcen fehlten.“ Der Vergabeausschuss hatte den Auftrag der Landessynode der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, den Vorgänger von I:MA, den Fonds „Missionarische Chancen“, weiterzuentwickeln. „Die Arbeit war intensiv“, sagt Oberkirchenrätin Dr. Julia Helmke, die im Landeskirchenamt für die Themen Theologie, Gottesdienst, Kirchenmusik und geistliches Leben verantwortlich ist. „Uns wurde zunehmend deutlich, dass Veränderung als Prozess und Erprobung auf lokaler und regionaler Ebene in den Fokus der Förderung treten muss. Impulse, viele Gespräche und der Blick auf Erfahrungen mit Förderinstrumenten anderer Landeskirchen haben letztlich zur Entwicklung der Initiative Missionarische Aufbrüche geführt, für die die Landessynode zum Beginn des Jahres grünes Licht gegeben hat.“ Inzwischen hat ein Beratungsteam die gemeinsame Arbeit aufgenommen. Auf der neuen Internetseite der Initiative https://aufbruch-ima.de sind die wichtigsten Informationen zur Förderung zu finden, aber auch Material für Veränderungsprozesse.

„Wenn sie in Zeiten der Unsicherheit nach einfachen Lösungen suchen, haben sie vielleicht kurzfristig Erfolg, beschleunigen am Ende aber das Zusammenbrechen von Systemen“, sagt Pastor Torsten Pappert, Referent für innovative Kirchenentwicklung bei den Missionarischen Diensten im Haus kirchlicher Dienste (HkD), und betont den experimentellen Charakter der Förderung. „Wir brauchen einen Kulturwandel, einen geistlichen Kulturwandel, der Fragen ernster nimmt als Antworten und Veränderung ernster als Stabilität. Wie sollte sich sonst die Lebendigkeit Gottes in einer unsicheren Welt vermitteln?“

„Unser Vergabeausschuss wird Teil des Lernens für eine Kirche von morgen sein, die missionarisch, ökumenisch und nachhaltig orientiert ist. Wir sind auf einem guten Weg, wenn ich erlebe, wie kontrovers, offen und konstruktiv der Ausschuss unterwegs ist. Das macht Spaß!“ so Dr. Jörg Zimmermann. „Im Team der Initiative Missionarische Aufbrüche kommen Programmatik, Erfahrung und Regionalität zum Ausdruck. Erster Schritt der Förderung ist der Kontakt zum Team.“ Für die Beratungen und Programmentwicklung sind mit Beauftragungen zuständig:

  • Janette Zimmermann, Diakonin und Kirchenpionierin im Kirchenkreis Laatzen-Springe
  • Simon de Vries, Gemeindepastor und Kirchenpionier in Nordhorn
  • Rainer Koch, Diakon und Referent für Missionarische Dienste im HkD, crossmediale Glaubenskommunikation, Entwickler
  • Torsten Pappert, Pastor, Referent für innovative Kirchenentwicklung im HkD, Kulturmanager

und Frauke Wohlers für Verwaltung und Organisation (HkD).

Ansprechpartner

Torsten Pappert

Referent für innovative Kirchenentwicklung