Zukunft einkaufen – glaubwürdig wirtschaften in Kirchen in Alt-Garbsen, Havelse und Garbsen

Faire Blumen schmücken den Altar – Ökofaires Beschaffungsmanagementsystem „Zukunft einkaufen – glaubwürdig wirtschaften in Kirchen“ in Alt-Garbsen, Havelse und Garbsen.

Mitte 2015 machten sich Haupt- und Ehrenamtliche der drei Kirchengemeinden Alt-Garbsen, Willehadi in Garbsen und die Versöhnungskirchengemeinde Havelse unterstützt von Klimaschutzmanagerin Sonia Erdmann auf den Weg zu einer neuen Einkaufspraxis.

Das öko-faire Beschaffungsmanagementsystem „Zukunft einkaufen“ ist inzwischen etabliert – alle drei Kirchenvorstände haben es beschlossen. Die Einkaufspraxis soll in allen Bereichen nachhaltig gestaltet und kontinuierlich verbessert werden, um die negativen Folgen ihres Konsums für Mensch und Natur zu verringern. Für jede Gemeinde analysierte das 7-köpfige Beschaffungsteam die bisherige Einkaufspraxis und erarbeitete neue Leitlinien für eine ökofaire und regionale Beschaffung. Anschließend legten die Mitarbeiter*innen beispielsweise für regelmäßig eingekaufte Produkte ökologische, faire und soziale Standards in Beschaffungsprogramm und -ordnung fest.

Mittlerweile dient der mobile „Fair“- söhnungs-Kiosk der Havelser Kirchengemeinde als Einkaufs-und Geschenkequelle für Leckereien aus ökofairem Handel. Mehrweggeschirr bei Veranstaltungen und biologisch abbaubare Reinigungsmittel sind ein „Muss“. Der Ausschank von fairem Kaffee und Tee gehört jetzt zur Selbstverständlichkeit der drei Gemeinden. Die bereits vor einigen Jahren installierte Solaranlage in Havelse produziert grünen Strom. Die anderen beiden Gemeinden beziehen nun Ökostrom. Die Kirchenaltäre aller drei Gemeinden sind mit regionalen oder fairen Blumen geschmückt. Oblaten und Wein bzw. der Weintraubensaft sind bio. Bei der Auftragsvergabe an Dienstleister achten die Hauptamtlichen darauf, dass Mitarbeiter*innen gerechte Löhne erhalten und faire Arbeitsbedingungen vorliegen. Wichtig ist, die Mitarbeitenden und Gemeindeglieder mit ins Boot zu holen; das braucht Zeit und Kommunikationsorte.

Für die bisher umgesetzten Maßnahmen erhielten die drei Kirchengemeinden das Zertifikat „Zukunft einkaufen“. In Zukunft werden die Gemeinden weitere Maßnahmen entwickeln und umsetzen.

„Es war und ist ein sehr spannender Prozess. Ich fand es war toll, ein Bewusstsein zu schaffen, doch genauer hinzusehen, wie wir unseren Müll trennen, was wir einkaufen. Es hat ganz viel Spaß gemacht, das in der Gruppe zu erarbeiten und sich regelmäßig zu treffen. Das tun wir auch immer noch. Wir haben noch so viele Themen, die wir zusammen bearbeiten. Ich kann das nur jedem empfehlen.“

(Petra Beuke, Versöhnungskirche Havelse)