Kopfgrafik östliche Religionen

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Richtungen

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Foto: Jürgen Schnare/HkD

Buddhisten sprechen statt von drei Richtungen auch von drei „Drehungen des Rades“. Dieses Bild geht davon aus, dass der historische Buddha mit seiner berühmten ersten Predigt, die er in Indien in der Nähe von Benares (Varanasi) gehalten haben soll, des Rad der (buddhistischen) Lehre in Bewegung setzte. Die heute existierenden Formen des Buddhismus repräsentieren dann drei Durchläufe, drei Drehungen des Rades. Manchmal ist davon die Rede, dass wir gegenwärtig mit der Entwicklung des Buddhismus im Westen und den neuen Formen, die dabei möglicherweise entstehen werden, eine vierte Drehung des Rades erleben.

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Foto: Jürgen Schnare/HkD

Der Theravada-Buddhismus

Der Theravada-Buddhismus („Buddhismus der Alten“) ist vor allem in Sri Lanka, Myanmar (Birma), Thailand, Laos und Kambodscha verbreitet. Seine Heiligen Schriften mit Reden des Buddha liegen in der alten indischen Kunstsprache Pali vor, die der Sprache, die der historische Buddha gebrauchte, nahesteht. Das Ideal dieser Richtung ist der Arhat, ein Heiliger, der den Weg zur Erlösung allein geht.

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Foto: Jürgen Schnare/HkD

Der Mahayana-Buddhismus

Der Mahayana-Buddhismus deutet schon im Namen an, dass er eine andere Ausrichtung hat. Mahayana bedeutet „Großes Fahrzeug“. In dieser Richtung geht es darum, dass möglichst viele unter der Hilfe von erleuchteten Wesen auf dem Weg zur Buddhaschaft, so genannten Boddhisattvas, den Weg zur Erlösung finden. Heimatländer des Mahayana sind China, Japan, Korea und Vietnam. Die älteren Heiligen Schriften dieser Richtung lagen ursprünglich in der alten indischen Sanskritsprache vor. Manche dieser Schriften existieren mittlerweile nur noch in Übersetzungen, die im Laufe der Jahrhunderte entstanden.

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Foto: Jürgen Schnare/HkD

Der Vajrayana-Buddhismus

Die dritte Richtung des Buddhismus ist als Vajrayana oder Tantrayana bekannt. Sie hat viel mit dem Mahayana gemeinsam. Allerdings hat sie Elemente aus dem indischen Tantra übernommen, das sich auch im Hinduismus findet. Dadurch haben eher magische und körperbetonte Formen der religiösen Praxis Einzug in den Buddhismus gehalten. Das Vajrayana ist vor allem in Tibet und der Mongolei zu Hause.

Andere Formen des Buddhismus

Weitere Richtungen des Buddhismus bilden gewissermaßen Unterabteilungen in diesem Schema. Der Zen-Buddhismus und der von vietnamesischen Migranten repräsentierte „Reines Land-Buddhismus“ gehören zum Mahayana.