WGT 2024_Neues Material

Liebe Weltgebetstag-Vorbereitende und -Interessierte!

Der Weltgebetstag findet immer am 1. Freitag im März statt – aber eigentlich hat er Potenzial für ein ganzes Jahr. Immer von Frauen eines Landes vorbereitet, nimmt er Themen auf, die dran sind: z.B. Klimawandel, Gewalt gegen Frauen, Gleichstellung und Diversität, die Frage nach der globalen Gerechtigkeit. All die Informationen über diese Themen fließen in den gemeinsamen Gottesdienst ein, der das Gebet einmal um die Welt gehen lässt. Seit über 100 Jahren ist der Weltgebetstag somit die älteste ökumenische Bewegung. Unter dem Hashtag #OCCUPYHEAVEN kann sie auch in den Sozialen Medien verfolgt werden.

Dieser Weltgebetstag ist etwas Besonderes. Palästinensische Christinnen haben 2017 begonnen, ihre Gottesdienstordnung vorzubereiten. Seit dem Terroranschlag der Hamas auf Israel ist aber nichts mehr, wie es war. Über 1000 Menschen wurden teilweise grausam getötet, über 230 Menschen sind noch Geiseln der Hamas, darunter viele Kinder. Israel ist in seinen Grundfesten getroffen und reagiert mit Angriffen auf Gaza, um die Hamas-Strukturen zu zerstören. Die Zivilbevölkerung hat viele Opfer zu beklagen – zum einen durch die Angriffe Israels, zum anderen dadurch, dass die Hamas sie als menschliche Schutzschilder einsetzt.

In dieser Situation kann der Weltgebetstag nicht einfach wie lange vorher geplant gefeiert werden. Die Gottesdienstordnung braucht eine Überarbeitung, braucht eine Einordnung und an manchen Stellen auch eine Kommentierung. Deshalb: Bitte bestellen Sie für Ihre Gottesdienste keine Gottesdienstordnungen! Das Weltgebetstagskomitee hat die palästinensischen Christinnen gebeten, eine Überarbeitung mit Blick auf die aktuelle Situation bis Dezember vorzunehmen. Auf dieser Seite können Sie Vorschläge für eine neue Gottesdienstordnung finden. Und eine weitere Bitte: Bereiten Sie diesen Weltgebetstag nicht vor, ohne eine der hier angebotenen Fortbildungen zu besuchen.

Die aktuelle Situation im Nahen Osten, die Übergriffe auf jüdische Mitbürger*innen in unseren Nachbarschaften, die wachsende Polarisierung in den öffentlichen Diskussionen machen das „informiert beten“, das Motto des Weltgebetstages, nötiger denn je. Neu ist das Angebot eines Klage- und Friedensgebetes für die, die angesichts der aktuellen Lage Abstand von der Gottesdienstordnung nehmen möchten und Informationen des Deutschen Weltgebetstagskomitees. Hier finden Sie auch den aktuellen Stand unserer Planungen. Wir fühlen uns mit der Weltgebetstagstradition tief verbunden und wünschen uns, dass am 1.3. 2024 Gottesdienst gefeiert wird. Wir hoffen, dass wir zu einer Lösung für die Gottesdienstordnung kommen, die für die meistens tragbar ist und dass alle anderen an diesem Tag in einem Gottesdienst den Terror und seine Folgen für Israel und die Palästinenser*innen beklagen und für den Frieden beten. Und wenn Sie Rat brauchen, unsicher sind oder sonst Fragen haben: melden Sie sich gerne bei uns! 

Unser Stand der Dinge WGT (1.11.2023)

1. Die Gottesdienstordnung, wie sie vorliegt, soll so nicht genutzt werden. Gründe dafür u.a.:

  • Die Situation hat sich seit dem 7.10. so maßgeblich verändert, dass darauf in der Gottesdienstordnung reagiert werden muss.
  • Manche Stellen in den Texten müssen kommentiert bzw. eingeführt werden.
  • Mit dem Titelbild können wir aufgrund der Nähe der Künstlerin zur Hamas nicht arbeiten
  • Im Material wird die Figur des Handala eingeführt, die einen antisemitischen Hintergrund hat http://www.handala.org

Das Deutsche Weltgebetstagskomitee hat eine Überarbeitung erbeten, die bis Ende Dezember vorliegen soll. Darauf warten wir und stellen dann das Material des WGT und ggf. eigene Texte auf unsere Homepage.

2. Der Bischof schreibt einen Brief an die Kirchenkreise, in denen er darum bittet, die Gottesdienstordnung, wie sie jetzt aussieht, nicht zu nutzen und auf die Angebote der Ev. Frauen* hinweist.

3. Wenn Frauen sivch angesichts der aktuellen Situation nicht in der Lage sehen, den Weltgebetstag wie geplant zu feiern, stehen ab dem 7.11. Vorschläge für ein Klage- und Friedensgebet auf unserer Homepage, das am 1.3. gefeirt werden könnte.

4. Zur Situation im Nahen Osten und bei uns:

  • a) es braucht eine klare Distanzierung vom Terror der Hamas. Die Verbundenheit mit Israel, die auch in unserer Geschichte wurzelt, die christliche Verbundenheit mit dem Judentum sollte Abwege in Antisemitismus und polarisierende Haltungen verhindern.
  • b) Gleichzeitig verhindert unsere Haltung nicht, die aktuelle Politik Israels sowohl aktuell im Krieg in Gaza sowie im Blick auf z.B. die Siedlungspolitik zu kritisieren.
  • c) Unsere jüdischen Mitbürger*innen verdienen allerdings im Moment unsere besondere Aufmerksamkeit, da antisemintische Übergriffe sich häufen und viele Jüd*innen sich unsicher fühlen.
  • d) Und aufmerksam und hörbar sollten wir auch sein, wenn von rechter Seite gegen den Antisemitismus auf Kosten der islamischen Menschen in unserem Land agiert wird.