Liebe Weltgebetstag-Vorbereitende und -Interessierte!
Der Weltgebetstag findet immer am 1. Freitag im März statt – aber eigentlich hat er Potenzial für ein ganzes Jahr. Immer von Frauen eines Landes vorbereitet, nimmt er Themen auf, die dran sind: z.B. Klimawandel, Gewalt gegen Frauen, Gleichstellung und Diversität, die Frage nach der globalen Gerechtigkeit. All die Informationen über diese Themen fließen in den gemeinsamen Gottesdienst ein, der das Gebet einmal um die Welt gehen lässt. Seit über 100 Jahren ist der Weltgebetstag somit die älteste ökumenische Bewegung. Unter dem Hashtag #OCCUPYHEAVEN kann sie auch in den Sozialen Medien verfolgt werden.
Dieser Weltgebetstag ist etwas Besonderes. Palästinensische Christinnen haben 2017 begonnen, ihre Gottesdienstordnung vorzubereiten. Seit dem Terroranschlag der Hamas auf Israel ist aber nichts mehr, wie es war. Über 1000 Menschen wurden teilweise grausam getötet, über 230 Menschen sind noch Geiseln der Hamas, darunter viele Kinder. Israel ist in seinen Grundfesten getroffen und reagiert mit Angriffen auf Gaza, um die Hamas-Strukturen zu zerstören. Die Zivilbevölkerung hat viele Opfer zu beklagen – zum einen durch die Angriffe Israels, zum anderen dadurch, dass die Hamas sie als menschliche Schutzschilder einsetzt.
In dieser Situation kann der Weltgebetstag nicht einfach wie lange vorher geplant gefeiert werden. Die Gottesdienstordnung braucht eine Überarbeitung, braucht eine Einordnung und an manchen Stellen auch eine Kommentierung. Deshalb: Bitte bestellen Sie für Ihre Gottesdienste keine Gottesdienstordnungen! Das Weltgebetstagskomitee hat die palästinensischen Christinnen gebeten, eine Überarbeitung mit Blick auf die aktuelle Situation bis Dezember vorzunehmen. Auf dieser Seite können Sie Vorschläge für eine neue Gottesdienstordnung finden. Und eine weitere Bitte: Bereiten Sie diesen Weltgebetstag nicht vor, ohne eine der hier angebotenen Fortbildungen zu besuchen.
Die aktuelle Situation im Nahen Osten, die Übergriffe auf jüdische Mitbürger*innen in unseren Nachbarschaften, die wachsende Polarisierung in den öffentlichen Diskussionen machen das „informiert beten“, das Motto des Weltgebetstages, nötiger denn je. Neu ist das Angebot eines Klage- und Friedensgebetes für die, die angesichts der aktuellen Lage Abstand von der Gottesdienstordnung nehmen möchten und Informationen des Deutschen Weltgebetstagskomitees. Hier finden Sie auch den aktuellen Stand unserer Planungen. Wir fühlen uns mit der Weltgebetstagstradition tief verbunden und wünschen uns, dass am 1.3. 2024 Gottesdienst gefeiert wird. Wir hoffen, dass wir zu einer Lösung für die Gottesdienstordnung kommen, die für die meistens tragbar ist und dass alle anderen an diesem Tag in einem Gottesdienst den Terror und seine Folgen für Israel und die Palästinenser*innen beklagen und für den Frieden beten. Und wenn Sie Rat brauchen, unsicher sind oder sonst Fragen haben: melden Sie sich gerne bei uns!