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Förderwegweiser hilft bei der Suche nach Förderprogrammen für Klimaschutz-Projekte in Kirchengemeinden

Nachricht 21. Juli 2023

Wenn die St.-Laurentius-Gemeinde in Nienhagen ihr renoviertes Gemeindehaus im kommenden Herbst bezieht, wird das Gebäude aus den 60er-Jahren kaum wiederzuerkennen sein. Komplett kernsaniert und gedämmt, Dach, Türen und Fenster erneuert, Brandschutz und Elektrik auf neuestem Stand, beheizt durch eine moderne Wärmepumpe: Mit dem neuen Gemeindehaus realisiert die Gemeinde aktiven Klimaschutz. „Für uns ist das eine Herzensangelegenheit“, sagt Kirchenvorstands-Vorsitzender Harald Schilbock. Klima- und Umweltschutz gehören schon lange zum Profil der aktiven Gemeinde im Kirchenkreis Celle, in der bereits ein „Förderkreis Klimainitiative" arbeitet. Die Sanierung des Gemeindehauses begriff die St.-Laurentius-Gemeinde als weitere Chance, sich konkret und vor Ort für Klimaschutz einzusetzen.

Die Kosten für das Gesamtprojekt betragen rund 1,5 Millionen Euro, ein Teil davon wird durch öffentliche und kirchliche Förderprogramme gedeckt. Als Fundraising-Manager für die Kirchenkreise Celle und Soltau kennt sich Schilbock damit aus, Fördermittel ausfindig zu machen und zu beantragen. So konnte er für seine Gemeinde Mittel des Landes Niedersachsen, der N-Bank, des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle und der Landeskirche Hannovers bekommen. Sie werden für die energetische Sanierung des Gemeindehauses eingesetzt. Schilbock hat als Mitglied des Netzwerkes „Energie und Kirche“ auch die Entwicklung des Förderwegweisers mitbegleitet, für ihn ein „sehr wertvolles Tool“, um sich über Klimaschutz-Fördermittel zu informieren.   

„Der Förderwegweiser ist praktisch eine Suchmaschine für Förderprogramme “, sagt Ulrike Wolf, Referentin für Umwelt- und Klimaschutz im Haus kirchlicher Dienste. „Wir haben festgestellt, dass der Zugang zu staatlichen Förderungen für Klimaschutzmaßnahmen sehr viele Barrieren enthält. Interessierte müssen hartnäckig recherchieren und sich durch komplexe Internetseiten verschiedener Fördermittelgeber durcharbeiten“. In vielen Kirchengemeinden seien Ehrenamtliche mit Klimaschutz-Themen befasst, „ihnen wollen wir die Arbeit möglichst erleichtern“. So enthält der Förderwegweiser nur Programme, um die sich kirchliche Antragsstellende bewerben können. Aufgelistet sind Förderungen der Bundesregierung und des Landes Niedersachsen für die Bereiche Gebäude, Mobilität und Klimaschutz allgemein. Landeskirchliche Förderungen werden gesondert dargestellt, denn oft sind staatliche Fördermittel die Grundlage, um eine landeskirchliche Unterstützung zu bekommen. „Das gilt zum Beispiel für das brandaktuelle Thema der Heizungsanlagen mit regenerativen Energieträgern“, sagt Wolf. „Die Nutzung und Erhaltung kirchlicher Gebäude sind zurzeit eine große Herausforderung in der Landeskirche und dabei spielt die Heizung angesichts steigender Energiekosten und des hohen Potenzials für Treibhausgaseinsparungen eine wichtige Rolle.“

In dem Förderwegweiser seien die einzelnen kirchlichen Gebäude wie Kirche, Pfarrhaus, Kita oder Gemeindehaus gesondert aufgeführt. „Wer bestimmte energetische Vorhaben beispielsweise für die Kita plant, kann dann diesen Menüpunkt im Förderwegweiser gezielt anklicken und sich über mögliche Förderprogramme für Kita-Gebäude informieren“, erläutert die Referentin. Andere Themen, die in dem Wegweiser dargestellt sind, seien Mobilität oder Klimafolgenanpassung. „Wenn sich eine Kirchengemeinde ein E-Lastenrad anschaffen oder überdachte Radabstellplätze vor ihr Gemeindehaus bauen will, kann sie dafür Fördermittel bekommen“, sagt Wolf.

Der Förderwegweiser ist eine Gemeinschafts-Initiative von 13 Landeskirchen und Bistümern, hervorgegangen aus dem vor rund zehn Jahre gegründeten Netzwerk Energie und Kirche. Die daran beteiligten Ingenieur*innen und Architekt*innen haben verschiedene Projekte auf den Weg gebracht, eines davon ist der Förderwegweiser. Weiter hat die Initiative ein Forum für den Erfahrungsaustausch für Hauptamtliche und eine gemeinsame digitale Bibliothek eingerichtet. Insgesamt gibt es in dem Netzwerk von 25 Bistümern, Landeskirchen und kirchlichen Institutionen fast 300 aktive Mitglieder, 24 davon kommen aus der Landeskirche Hannovers. Ein Ingenieurbüro betreut das Netzwerk professionell und übernimmt auch die laufende Aktualisierung des Förderwegweisers. „Gerade im Bereich Klimaschutz-Förderung verändern sich Richtlinien sehr schnell“, sagt Wolf.

Sabine Dörfel/HkD

Ansprechpartner

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Reinhard Benhöfer

Referent für Umwelt- und Klimaschutz