Kopfgrafik östliche Religionen

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Unter dem Begriff Yoga werden verschiedene Traditionen zusammengefasst, die durch Übungen, Praktiken und Disziplin den Kontakt zum Selbst (atman) oder zu Gott bzw. dem Göttlichen herstellen wollen. Da jeder Weg zur Gotterkenntnis als Yoga bezeichnet werden kann, gibt es im Hinduismus zahlreiche Namen für die verschiedenen Yoga-Wege, wie Jnana-Yoga (Weg der Erkenntnis), Karma-Yoga (Weg der Tat) oder Bhakti-Yoga (Weg der liebevollen Hingabe an die Gottheit).

Im klassischen indischen Yoga herrscht allgemein die Überzeugung vor, dass alles Materielle, also auch der Körper und damit das irdische Leben einschließlich Tod und Reinkarnation als ursächlich Leid hervorbringend, also negativ zu beurteilen und möglichst schnell zu überwinden ist. Der im Westen populäre Hatha-Yoga kommt dagegen zu einer positiven Meinung über den Körper. Dieser kann im tantrischen Sinne als Instrument gebraucht werden, um geistige und körperliche Gesundheit zu erreichen. (Vergleiche den entsprechenden Abschnitt zum Thema Tantra!)

Viele Menschen im Westen fühlen sich vom Yoga angezogen, weil sie hoffen, durch körperliche und geistige Übungen „zu sich selbst“ zu kommen oder einfach zur Entspannung vom Alltagsstress zu finden. Streng genommen dürften manche solcher gymnastischen Angebote nicht als Yoga im religiösen Sinne bezeichnet werden.

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Foto: Julien Christ / pixelio.d