Foto: HkD

Lutherische Kirchen engagieren sich gemeinsam für den Frieden

Nachricht 22. September 2023

Nach der Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes in Krakau reisen einige der Delegierten noch durch Niedersachsen. Sie informieren sich an den Friedensorten der hannoverschen Landeskirche über die Friedensarbeit und geben ihre Erfahrungen weiter.

Die hannoversche Landeskirche möchte sich stärker mit lutherischen Kirchen in aller Welt über Initiativen und Projekte für den Frieden vernetzen. Dazu besuchen Delegierte des Lutherischen Weltbundes aus Äthiopien, Malawi, Südafrika, Indien, Brasilien und Peru noch bis Montag (25. September) die acht Friedensorte der Landeskirche. Es gehe darum, voneinander zu lernen und sich über die jeweiligen Wege zu einem gerechten Frieden auszutauschen, sagte der evangelische Bischof Ralf Meister beim Auftakt der Reise am Donnerstag im Friedensort Woltersburger Mühle in Uelzen.

Vor allem der Ukrainekrieg, aber auch Konflikte in anderen Ländern forderten die Kirchen heraus, sich für den Frieden einzusetzen, sagte Meister. Friedensarbeit sei aber auch angesichts problematischer Entwicklungen innerhalb der deutschen Gesellschaft wichtig. Der Bischof nannte Tendenzen zu Entsolidarisierung und Rechtsradikalismus.

Die Bischöfin Naledzani Josephine Sikhwari von der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Südlichen Afrika bemängelte, der Ukrainekrieg werde häufig als der derzeit schlimmste Konflikt herausgestellt. Auch in anderen Ländern der Welt tobten jedoch grausame Kriege, wie im Sudan oder Äthiopien. Diese dürften nicht aus dem Blick geraten.

Sikhwari und die brasilianische Kirchenpräsidentin Sílvia Beatrice Genz berichteten auch von Kriminalität, Gewalt gegen Frauen und ethnischen Konflikten in ihren Ländern. Genz betonte, ihre Kirche werbe für Toleranz gegenüber Menschen anderer Nationen und anderen Glaubens. Sie wolle sich dafür einsetzen, dass analog zu den Friedensorten in Niedersachsen auch in ihrem Land „Plätze des Friedens“ geschaffen werden. Dort könnten die Menschen friedliches Miteinander lernen und für den Frieden beten.

Felix Paul, Referent für Friedensarbeit im Haus kirchlicher Dienste, erläuterte, die acht Friedensorte seien Bildungseinrichtungen mit Schwerpunkten wie Nachhaltigkeit, Flucht und Migration oder Erinnerungskultur. Dort arbeiteten neben Theologen unter anderem auch Historiker, Politikwissenschaftler und Pädagogen, ergänzte Karin Köhler, Mitglied der Landessynode, dem Parlament der Landeskirche. Die Kirche mache durch die Friedensorte in Politik und Gesellschaft als wichtiger Gesprächspartner auf sich aufmerksam.

Evangelischer Pressedienst (epd), Landesdienst Niedersachsen-Bremen

Ansprechpartner

Paul-Felix-2022-500-nf-daniel-george_5125 2
Felix Paul
Archivstr. 3
30169 Hannover

Referent für Friedensarbeit