Rituale formen von außen nach innen
In seinem Buch „Das Haus, das die Träume verwaltet“ schreibt Fulbert Steffensky aus seiner Zeit als Studierenden-Seelsorger wie alltägliche Rituale als Takt- und Rhythmus-Geber eine konkrete, unterstützende Kraft in der Studienzeit entwickeln können. Zu grenzenlos erscheint manchmal der Tag, zu ungeordnet und zu unsortiert, so dass manch Studierender unter Depressionen zu leiden beginnt. Die Vorgabe von Formen, Rhythmen und alltäglichen Ritualen kann heilsam den Studienalltag formen und konturieren. Steffensky hat aus dieser heilsamen Wirksamkeit der Formen die Erkenntnis gezogen, dass sie den Menschen quasi „von außen nach innen formen“ und ihm damit Halt und Kontur geben können.
In einer Zeit mehr und mehr ‚entgrenzter‘ Arbeit und einem Leben wie im inneren Exil sind Rituale nicht nur für Studierende, sondern für jedes Lebensalter wichtige Alltagsbegleiter und Impulsgeber.
- Wann ist die Zeit zu arbeiten und wann ist die Zeit zu ruhen?
- Wie ist meine Zeit getaktet?
Eine Taktung der Zeit benötigt der junge wie der älterwerdende Mensch genauso wie der Mensch, der sich in den Hausforderungen von Vereinbarkeit von Familie und Beruf sieht.