Über das Projekt

Bild: Friederike Kahle-Nicolaides

WIE ist das Projekt entstanden

1. Schlaufen

Das Projekt hat seine Wurzeln in den Arbeiten der Künstlerin Friederike Kahle-Nicolaides  zum Themenfeld Netze und Körpernetze. Darüber hinaus in ihrem privaten Impuls, in Zeiten der Pandemie mit der räumlich entfernten Familie und Freunden nicht nur digital, sondern analog, körperlich ‚plastisch‘ verbunden zu sein - sinnlich konkret, auf einfachste Weise, unaufwendig machbar.

Wer mitmacht, füllt seine Zeit in ein kleines Objekt, das zusammengefügt mit den anderen ein Kaleidoskop der individuellen freundschaftlich-familiären Beziehungen, ein persönliches  ‚Beziehungsnetz‘ ergibt. Das ‚Netz‘, obwohl in der Fläche ausgebreitet, flach, enthält alle Möglichkeiten der skulpturalen Gestaltung. Decke, Kokon, Wabe und Zelt – alle Motive der aktuellen künstlerischen Untersuchungen Kahle-Nics. Gleichzeitig  ist es Zeichen und Gebrauchsgegenstand, wärmt, tröstet, schützt in der Isolation , ‚alle da‘, wenn man sie braucht - eine Hülle aus menschlichen Beziehungen, in kleine Netze verwandelt, Zeichen der Verbundenheit. Die Idee der Stola oder Decke enthält bereits den Gedanken des partizipatorischen Prinzips. Das „Beziehungsnetz“ wuchs an den Rändern. Sein „Kern“ sind die künstlerische Arbeit FKNs und deren individuelle Situation als Blickpunkt auf die aktuelle gesellschaftliche Lage. Der Blick richtet sich auf die individuelle Situation vieler einzelner, der  „anderen“  in der Corona Situation. Der künstlerische und der kommunikative Akt machen uns handlungsfähig. Wir resignieren nicht. Wir handeln. Wir tun etwas. Und wir tun es zusammen.

Bild: Friederike Kahle-Nicolaides

2. Verknüpfungen
Ohne Verknüpfungen wird aus den schönsten Schlaufen kein Netz: Projektidee und -konzept  finden  im  November 2020 sofort tatkräftige Unterstützung  durch Susanne Paul im HdK Hannover. Ab Januar kommt  Dirk Ludewig  als unermüdlicher Multiplikator im Landkreis Stade dazu. In Burgdorf erfährt das Projekt langfristig Unterstützung durch  Monika Reißer und ihre Kontakte. In Freiburg stellt der Kornspeicher seine Website als Plattform zur Verfügung. Eine Facebook Gruppe für Mitglieder entsteht und „vernetzt“ noch einmal digital. Für den Schreibwettbewerb konnten Ida Büssing, Silke MohrhoffSilvia Mustert und Rainer B. Schossig als Juroren gewonnen werden. Wir resignieren nicht. Wir handeln. Wir tun etwas. Und wir tun es zusammen.

Bild: Friederike Kahle-Nicolaides

3. Netze
 Über 200 Einsendungen von Frauen und Männern  haben bis Mitte März 2021 insgesamt  mehr als 2300 „Netze“ ergeben. Frauen im Landkreis Stade haben sich  dazu bereit erklärt, gemeinsam bzw.  jede ‚sicher‘ für sich das Zusammenfügen der einzelnen Quadrate in die Hand zu nehmen. Anfang Mai sind bereits alle kleinen Netze zu größeren verbunden, aus dem Einsende-Format  ist das  Quadratmeter-Format entstanden.Der nächste Schritt ist die Verbindung der einzelnen Quadratmeter zu einem neuen Ganzen, in dem wir alle enthalten sind.

Das Fazit:  Nur durch das ZUSAMMEN WIRKEN  ganz vieler ist das Projekt in dieser Form möglich geworden und überhaupt entstanden. Die Tätigkeit hat an vielen einzelnen Orten „geleuchtet“, strukturiert und verbunden. Viele Fäden. Ein Gewebe. Auf ganz einfache Weise wird augenfällig und im Wortsinn begreifbar: wir sind Teil eines Ganzen. Und dieses Ganze können wir kraft unserer Hände, unserer Gedanken, Bilder und Visionen miteinander gestalten und teilen. Das ist eine gute Erfahrung. Vielleicht begegnen wir uns „unterm Beziehungsnetz“.

WESHALB die Website

Unsere Zielgruppe sind vor allem die TeilnehmerInnen. Wir wollen sie (euch!) auf dem Laufenden halten, was die Entwicklung des Projekts betrifft.

Wir möchten diese Entwicklung zeigen – und  wer die Menschen hinter den Beiträgen sind. Wir wollen mit digitalen Mitteln zeigen, dass analoge Wirklichkeiten hinter, in jedem Textil und Text stehen - gelebte, lebendige Zeit, Gefühle, Gedanken, Wolle und Porto, handwerkliches Können, vom Wunsch es zu erlernen bis zu hoher Professionalität, die Bereitschaft zu schenken, „einfach so“ – und der nicht klein zu kriegende Wunsch, mit anderen in Verbindung zu treten und dafür neue, alternative Wege zu gehen. Hauptsächlich sind es Frauen. Das Wort von der  „Frauenpower“ hat sich in für uns neuer Form noch einmal explosiv entfaltet, ein  Feuerwerk. All den wunderbaren Frauen und Männern wollen wir zuallererst mit dieser Website danken. Denn ohne sie,euch! wäre unser Projekt nicht unser Projekt. EIN GANZ GROSSES DANKE AN ALLE, die teilnehmen.

Außerdem will diese Website die entstandenen Beziehungsnetze stabilisieren und erweitern. Über Facebook, Mail, Whatsapp konnten wir uns miteinander verbinden. Mit der Website erweitern wir die Möglichkeiten der Information und der Kommunikation..

Wir möchten „allgemein Interessierte“ ansprechen. Wir möchten Frauen und Männer, die im Netz über uns ‚stolpern‘ ermutigen, ein bisschen ‚hängen zu bleiben‘, sich an den roten und bunten Fäden  entlang zu bewegen, Mut zum Verheddern zu haben, von Knoten zu Knoten zu balancieren, seiltanzend, hangelnd, neugierig….

Und wir wollen alle ermutigen, die eventuell selbst einmal ein Projekt starten wollen. Für uns können wir mit Worten Susanne Pauls sagen: Wir können in unseren ‚Beziehungsnetzen‘ aus der Ferne zusammen kommen und trotzdem miteinander verbunden sein – bunt, vielfältig, manchmal zart, aber haltbar.“ Diese stärkende Erfahrung möchten wir teilen.