Eigene Arbeit verständlich präsentieren
Weiter ging es in den vielen Markthallen Barcelonas. Dort werden die angebotenen Waren beeindruckend präsentiert und beim Begutachten kommen Fragen über die eigene Praxis auf.
Wie präsentieren wir eigentlich unsere Angebote? Sind meine Veranstaltungen noch gefragt? Werbe ich noch zeitgemäß? Und wie machen es denn die Anderen? Was spricht mich eigentlich selbst an – in der bunten Vielfalt der Markthalle vom frischen Fisch über riesige Schinken bis zu Süßigkeiten mit schreiend bunter Glasur. Und welche Verbindungslinien sehen wir zu unseren Gemeindebriefen und Websites und selbstgebastelten Flyern? Wollen wir am liebsten auch so überlaufen sein wie die zentrale Markthalle an der Rambla, die von Touristen überflutet wird, oder sehen wir uns wie die gut sortierte, ruhige Markthalle im Stadtteil, die alle Lebensmittel für den täglichen Bedarf der Familien anbietet und dazu noch einen Plausch beim Cafe con leche.
Und wie kaufe ich eigentlich ein, wenn ich die Sprache weder verstehen kann noch spreche? Bekomme ich dann, was ich will? Der Markthallen-Besuch ließ die Gedanken wandern zur kirchlichen Sprache und ihren Besonderheiten. Wie verständlich und ansprechend sind denn unsere Angebote in den Gemeinden, Beratungs- und Bildungsstätte, im Krankenhaus und in der Jugendarbeit, wo wir als Diakon*innen unseren Dienst tun? „Ich bin mir selbst hier oft so fremd“, formuliert das ein Teilnehmer, „aber das ist auch gut so, da kann ich mal richtig mit Abstand auf das blicken, was ich im Alltag so mache. Mir fallen hier Sachen auf, die ich zu Hause nie bemerkt hätte.“
Kunst und Kultur, Kreativität und die Lebendigkeit der Bauten von Antoni Gaudi bekamen einen ganzen Tag besondere Aufmerksamkeit. Ein Gespräch mit Pastor Holger Lübs von der deutschsprachigen Gemeinde zeigte, wie anders Kirchengemeinde am anderen Ort sein kann. Die Martin-Luther-Gemeinde Barcelona finanziert sich mit 500 Gemeindegliedern weitgehend selbst und muss kreativ werden. Sie ist ein Treffpunkt für Deutsche im Umfeld Barcelonas, die den Sonntagsgottesdienst gerne bis zum Nachmittag beim Aperetivo ausklingen lassen. Auch hier gilt: Andere Länder, andere Sitten.