In einem Interview blickt Helene Eißen-Daub auf die Erfahrungen ihres ersten Jahres als Referntin zurück.
Welches sind die derzeitigen Herausforderungen in der Besuchsdienstarbeit? „Die größte Herausforderung ist, die Chancen der Besuchsdienstarbeit mehr in den Blick der Gemeinden und der Hauptamtlichen zu rücken“. So antwortet Eißen-Daub, die seit Februar 2015 als Referentin der Besuchsdienstarbeit im Haus kirchlicher Dienste tätig ist. „Besuchsdienstarbeit findet eher im Verborgenen der Kirchengemeinden statt, weil die Mitarbeitenden das Gebot der Verschwiegenheit einhalten. Darum ist es wichtig, dass diese Arbeit bewusst in die Gremien der Kirchenkreise und der Gemeinden eingebracht wird.“
Die zweitgrößte Herausforderung sieht die Theologin darin, jüngere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu finden. „Das funktioniert nur über eine direkte Ansprache der Person“. Darin ist sich Eißen-Daub sicher. „Wer persönlich angesprochen wird, fühlt sich wert geschätzt und findet eher einen Weg in das Ehrenamt.“
Und hier schließt sich für die Pastorin die dritte Herausforderung an: „Das Bild der Ehrenamtlichen hat sich sehr verändert in den letzten Jahren. Ehrenamtlich Engagierte wollen sich nicht als Hilfsleistung des Pfarramtes verstanden wissen, sondern möchten ihre Fähigkeiten einbringen, mit entscheiden und selbstständig Verantwortung übernehmen. Das erfordert eine große Bereitwilligkeit zum Austausch und zur Zusammenarbeit mit den Ehrenamtlichen. Auch ein fester Etat für Fortbildungen und Materialien ist wichtig.“
Auf die Frage, wie sie auf das letzte Jahr und die neue Tätigkeit zurückblickt, antwortet die Referentin mit einem Lächeln: „Sehr zufrieden! Ich habe einen von meinen Vorgängern gut sortierten Arbeitsplatz vorgefunden mit tollen Materialien. Die Besuchsdienstarbeit wird von 10 Referentinnen in den Sprengeln mitgetragen und in ca. 1000 Besuchsdienstgruppen unserer Landeskirche engagieren sich etwa 10000 Ehrenamtliche und besuchen unterschiedliche Zielgruppen: Jubilare, einsame Menschen, Neuzugezogene und Menschen in Einrichtungen. Es macht großen Spaß, mit all diesen Ehrenamtlichen zusammen zu arbeiten!“