Das ewige Rad der Lücken
Bald wird der Internationale Frauentag gefeiert. Am 8. März jährt sich zum 102. Mal der Kampftag für die Gleichberechtigung der Frau.
In vielen Städten gibt es Aktionen, in Berlin ist der 8. März ein gesetzlicher Feiertag und nun auch in Mecklenburg-Vorpommern. Doch wie steht es tatsächlich um die Gleichstellung der Frauen in Deutschland?
Statistische Daten verraten, dass Frauen durchschnittlich 18 % weniger verdienen als Männer – oft zurückgeführt auf die Berufswahl und auf das Teilzeitphänomen.[1] Rechnen wir jedoch diese Gründe heraus, verdienen Frauen bei gleicher Qualifikation, Erwerbsbiografie sowie Arbeit immer noch durchschnittlich 7 % weniger (bereinigter Gender Pay Gap). Und dies ist nicht die einzige „Lücke“, die aufklafft: Weiterhin verankert sind traditionelle Rollenbilder, die für eine ungleiche Verteilung von Care-Arbeit (Haushalt, Kinderbetreuung, Pflege, Ehrenamt) sorgen, kurz: Gender Care Gap. Für Frauen bringt dies Nachteile mit sich – wie die erhöhte finanzielle Abhängigkeit vom Mann im Jetzt und auch im Alter, wenn es um Alterssicherung (Gender Pension Gap) oder die gesamten Erwerbseinkommen geht (Gender Lifetime Earnings Gap).[2] Altersarmut ist seit längerem auf dem Tableau, doch strukturelle Reformen lassen auf sich warten. Prekäre Beschäftigungen verhindern eine finanzielle Gleichstellung. Neben der ökonomischen Benachteiligung sind Frauen auch immer noch mit Gewalt konfrontiert: in 80,3% der erfassten Fälle von Gewalt in der Partnerschaft sind Frauen die Betroffenen. Etwa jeden Tag im Jahr findet ein Tötungsversuch in Deutschland statt, jeden 3. Tag stirbt eine Frau durch partnerschaftliche Gewalt.[3] Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ hat insbesondere während der Corona-Lockdowns einen erhöhten Beratungsbedarf verzeichnet.[4]
Die Gleichstellung von Frauen ist eine globale Forderung: Überall in der Welt geschehen Unterdrückung, Misshandlung und Diskriminierung von Frauen – häufig in Krisengebieten, aber auch in Demokratien. Hier ist bspw. ein Blick auf die schwierige Situation im Iran, in Afghanistan, aber auch in den USA zu richten.[5]
Wie kommen wir aus dem Rad heraus?
Schließen wir uns zusammen, treten wir füreinander und unsere Rechte ein! Gemeinsam haben wir schon viel erreicht, wir müssen weitermachen!
[1] Vgl. Statistisches Bundesamt: Gender Pay Gap 2022 Frauen verdienten pro Stunde 18 % weniger als Männer (30.01.2023):
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/01/PD23_036_621.html
(Stand: 31.01.2023)
[2] Vgl. UN Women: Gender Gaps in Deutschland (09/2020): https://unwomen.de/gender-gaps-in-deutschland/ (Stand: 31.01.2023)
[3] Vgl. UN Women: Gewalt gegen Frauen in Deutschland 2021:
https://unwomen.de/gewalt-gegen-frauen-in-deutschland-2021/ (Stand: 01.02.2023)
[4] Vgl. Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben. Das Hilfetelefon: Zahlen und Fakten:
https://www.hilfetelefon.de/das-hilfetelefon/zahlen-und-fakten.html
(Stand 01.02.2023)
[5] Noor: Woman’s March draws thousands across US after Roe v Wade overturned (22.01.2023) https://www.theguardian.com/us-news/2023/jan/22/womens-march-2023-roe-v-wade-abortion-rights
(Stand 02.02.2023)