Mit fairen Rosen für Frauenrechte
Am 08. März ist Weltfrauentag. Ein Tag, der an vielen sicherlich fast unbemerkt vorübergeht, ist er doch gerade in Westdeutschland auch 2022 wieder ein Werktag wie jeder andere. Nicht so in Berlin, da ist der Weltfrauentag seit 2019 gesetzlicher Feiertag. Auch sonst findet der Tag traditionell in den neuen Bundesländern mit größerer Wahrnehmung statt. Dort gehört es in vielen Betrieben noch zum guten Ton, den Frauen eine Blume zu überreichen – zumindest bei denjenigen Beschäftigten die auch vor der Wende schon arbeitstätig waren.
Diese schöne Tradition wird jedes Jahr auch vom Fairtrade-Verband begleitet, und zwar aus gutem Grunde. Blumen sind schön anzuschauen, aber häufig ein Produkt mit bedenklicher Herkunft. Die Import-Ware wird häufig von Frauen und auch Kindern unter ausbeuterischen Bedingungen hergestellt. Bei jeder dritten verkauften Rose in Deutschland stellt das Fairtrade-Siegel aber schon sicher, dass faire Löhne bezahlt werden, Arbeitszeiten eingehalten werden, Kinder zur Schule gehen können. Heißt aber auch, dass nach wie vor zwei von drei Rosen mutmaßlich solche Standards nicht einhalten.
Mir ist es wichtig, dass das was ich kaufe anderen Leuten einen Lebensunterhalt ermöglicht. Mir schmecken die Schokoriegel eines großen italienischen Herstellers auch, aber wie zynisch ist es mit Kindern im Namen zu werben und gleichzeitig Haselnüsse und Kakao zu verwenden, die von Kindern gepflückt werden? Da greife ich gerne und mit gutem Gewissen zu Produkten im Weltladen. Nicht nur bei der Blume zum Weltfrauentag.
Ich finde mit so einer kleinen und einfachen Sache kann ich schon einen Beitrag leisten. Manche sagen, das würde nicht viel ändern, den eigenen Einkauf zu verändern. Für mich ändert es viel, weil ich mit meinem Gewissen im Reinen bin. Und übrigens lässt sich das größer denken. Auch Unternehmen können ihre Beschaffung an Fairtrade-Kriterien ausrichten. Da gibt es inzwischen eigentlich nichts, was es nicht gibt. In guter Qualität und zu guten Preisen. Die sind manchmal höher, aber dafür realistisch. Faire Arbeitsbedingungen gibt es nämlich nicht umsonst.
Informationen dazu gibt es auf www.Fairtrade-Deutschland.de – dem Verein gehören auch eine Reihe kirchlicher Einrichtungen an. Wenn Interesse besteht, im Unternehmen fair zu beschaffen und mit gutem Gewissen einzukaufen, stehe ich auch gerne persönlich beratend zur Verfügung.