Die Evangelische Jugend wählt neuen Vorstand

Nachricht 27. April 2021
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Sophie Kellner (22) aus Hannover ist die neue Vorsitzende der Evangelischen Jugend. Foto: Regula Jantos/HkD

Am vergangenen Samstag haben die Delegierten der Landesjugendkammer ihren Vorstand gewählt. Sophie Kellner (Sprengel Hannover) als Vorsitzende und Zafer Otamatik Scheel (Sprengel Lüneburg) als Stellvertreter übernehmen für die nächsten drei Jahre den Vorsitz für den Jugendverband innerhalb der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Das Interesse an der Vorstandwahl war dieses Mal ungewöhnlich hoch. Gleich drei Kandidaten stellten sich für den Vorsitz zur Wahl, fünf für die Beisitzerpositionen. „Die Jugendlichen nehmen ihre demokratischen Rechte sehr ernst“, freut sich Landesjugendpastorin Cornelia Dassler. „Sie sind bereit, verantwortungsvolle Positionen einzunehmen und sich für ihre Wahl einzusetzen.“ Im dritten Wahlgang setzte sich Sophie Kellner gegen ihre Mitbewerber durch. „Jugendpolitik und geschlechtersensible Jugendarbeit gehören zu den Themen, für die ich mich verstärkt einsetzen will. Außerdem tut der Kirche Frauenpower gut.“ So beschrieb die 22jährige Studentin aus Hannover in ihrer Wahlrede ihre Motivation.

Treffen in Präsenz dank verbesserter Infektionsschutzmaßnahmen

Vier weitere Mitglieder wurden in den Vorstand gewählt: Torben Salm (Sprengel Hildesheim-Göttingen), Finn Bendrien (Verband der Christlichen Pfadfinderinnen und Pfadfinder), Lara Meyer (Sprengel Lüneburg) und Marten Siegmund (Sprengel Ostfriesland-Ems). Cornelia Dassler gehört als Landesjugendpastorin qua Amt dem Vorstand an.

Die Sitzung der Landesjugendkammer am Wochenende war ein zusätzliches Treffen, Ursprünglich sollte bei der konstituierenden Sitzung im Februar gewählt werden. Doch die Delegierten hatten beschlossen, die Wahlen zu verschieben. Es war ihnen wichtig, die einzelnen Kandidaten im persönlichen Gespräch kennenzulernen. Anders als im Februar, als sich die Jugendlichen nur digital treffen konnten, fand diese Kammertagung als hybride Veranstaltung statt. Freitag und Sonntag wurden die Sitzungen in einer Videokonferenz organisiert, am Samstag bestand die Möglichkeit, sich in Präsenz im Evangelischen Jugendhof Sachsenhain in Verden zu treffen. Die inzwischen zur Verfügung stehenden und eingeführten Tests sind für diese Entscheidung ein wichtiger Baustein im Hygienekonzept. Den Teilnehmenden war es wichtig, mit Tests vor der Anreise und vor Ort, mit dem Tragen von Masken während der gesamten Veranstaltung, mit 1,50 m Abstand, Lüften und Desinfizieren alle Möglichkeiten auszuschöpfen, die ein Infektionsrisiko minimieren. Die Veranstaltung am Samstag war so organisiert, dass sie parallel auch online wahrgenommen werden konnte, wofür sich aus verschiedenen Gründen ca. ein Drittel der Teilnehmenden entschieden hat.

Jugendkammer thematisch breit aufgestellt

Neben den Vorstandswahlen waren die Planungen für die kommenden drei Jahre das wichtigste Thema auf der Agenda. Schwerpunktthemen und mögliche Arbeitsgruppen wurden diskutiert. Jugendpolitik, Beteiligung Jugendlicher an kirchlichen Entscheidungen, Diversität, und junge Theologie sind einige der Hauptthemen. Für Esther Brünemeyer steht Nachhaltigkeit an erster Stelle. Für die 17jährige ist es die erste Kammerperiode. Sie war im vergangenen Jahr als Gast dabei. Was sie bei den Sitzungen erlebt hat, hat sie motiviert, sich jetzt als Mitglied in die Kammer delegieren zu lassen. „Mir liegt vor allem der Klimaschutz am Herzen. Bereits als Gast habe ich in der AG „Klimafaire Beschaffung“ mitgearbeitet, das hat mir viel Spaß gemacht.“ Die Schülerin aus dem Emsland hat sich auch gleich für die Arbeitsgruppe „Nachhaltigkeit“ gemeldet. „Ich habe große Lust, mich mit anderen auszutauschen. Aber es ist mir auch wichtig, die Interessen und Themen aus meinem Sprengel zu vertreten.“ Klimaschutz und Nachhaltigkeit ist schon lange eines der großen Themen in der Evangelischen Jugend. Die von der Landesjugendkammer entwickelte Checkliste „Green Events“ für mehr Nachhaltigkeit bei Veranstaltungen, hat über den Jugendverband hinaus Beachtung in der gesamten Landeskirche bekommen.

Charlotte Walter (22) ist bereits erfahren im Gremium. In der letzten Kammerperiode war sie Beisitzerin im Vorstand und hat sich vor allem im Bereich Kommunikation und für das Thema Kindeswohl engagiert. Für die neue Kammerperiode sind ihr vor allem der interreligiöse Dialog und die Verständigung mit anderen Jugendverbänden, wie beispielsweise der Young Schura, wichtig. Um diese Themen auch über die Landesjugendkammer hinaus zu stärken, hat sie sich am Wochenende als Delegierte in die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Niedersachsen (aejn) wählen lassen. „Die Kammer ist eine Möglichkeit, aus der Komfortzone des Sprengels oder Kirchenkreises hinauszugehen und aktiv daran teilzuhaben, was die Evangelische Jugend darstellen kann“, sagt die Studentin aus Hannover.

Die Landesjugendkammer ist zentrales Beratungs- und Beschlussgremium der Evangelischen Jugend in der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Hier diskutieren die Jugendlichen über alles, was für sie wichtig ist und verändert werden soll: aktuelle politische und soziale Themen, theologische Fragen, strukturelle Herausforderungen des Jugendverbands. Die Mitglieder der Landesjugendkammer formulieren entsprechende Stellungnahmen, beschließen Anträge, die für die Evangelische Jugend gelten, und planen gemeinsame Aktionen. Konzeptionelle Weichenstellungen, die Standards für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen setzen, werden hier entschieden. Außerdem hat die Landesjugendkammer ein Mitspracherecht beim Stellen- und Haushaltsplan der Landeskirche.

Regula Jantes/Landesjugendpfarramt