35 Jahre nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl engagieren sich weiter Menschen für Betroffene in Belarus
Das Reaktorunglück von Tschernobyl war auch für viele Deutsche eine Zäsur. Viele Initiativen sind mit den Jahren eingegangen. Doch manche engagieren sich bis heute für Menschen aus dem besonders betroffenen Belarus und gegen Atomkraft.
Barbara Koll steigt in den ersten Stock der ehemaligen Villa am Rande des niedersächsischen Heidestädtchens Soltau. Sie öffnet die Tür zu einem der Zimmer. Gleich mehrere Betten stehen bereit - nagelneu, die Matratzen noch in Folie verpackt. „Eigentlich hätte hier bald das Leben getobt“, sagt die 64-Jährige. Doch die Kinder aus der Gomel-Region können erst einmal nicht in die „Heidenhof Villa“ kommen. „Wir hoffen auf Herbst“, sagt Koll, die derzeit reichen Mailkontakt nach Belarus pflegt. Sie engagiert sich seit Jahrzehnten in der Hilfe für Tschernobylkinder. Da findet der Kontakt in Corona-Zeiten neue Wege, auch wenn es nur die zweitbesten sind. „Wer ins Herz getroffen ist, bleibt dabei“, sagt sie.