„Es erschreckt uns, Unser Retter der Tod!“. Es sind starke und befremdliche Worte, die der Dichter Friedrich Gottlieb Klopstock für die Endlichkeit des Lebens findet. Kraftvoll ist auch das Bild, das Uwe Appold zu diesem Gedicht gemalt hat. Über dunkel gewölbte Hindernisse hinweg zieht er den Blick der Betrachtenden in eine blaue Ferne. „… noch bist du da“ ist der Titel der Wander-Ausstellung mit Werken des Malers Uwe Appold, die am Dienstag, 5. Oktober in der Marktkirche Hannover eröffnet wird. Zu sehen sind dabei zwanzig Bilder, die Appold zu ebenso vielen Gedichten über die Themen Leben und Tod gemalt hat. Nach ihrer Station in Hannover wird die Ausstellung bis 2022 in fünf weiteren niedersächsischen Städten zu sehen sein.
Für die Initiatorin der Ausstellung, Dr. Katharina Rogge-Balke vom Haus kirchlicher Dienste in Hannover, ist die Schau auch ein Gesprächsangebot an die Besucherinnen und Besucher. „Tod und Sterben sind in unserer Gesellschaft schwierige Themen“, sagt sie. „Doch viele Menschen haben dazu Fragen und Gesprächsbedarf. Die Konfrontation mit der Endlichkeit unseres Lebens ist durch die Corona-Pandemie noch einmal verstärkt worden.“ Auch deshalb werden ausstellungsbegleitende Workshops und Veranstaltungen Begegnungsräume schaffen, in denen Menschen unterschiedlichen Alters und verschiedener Glaubensrichtungen ins Gespräch kommen können. „Mit der Ausstellung und dem umfangreichen Begleitprogramm bietet die Kirche auch Möglichkeiten zur gesellschaftlichen Verarbeitung der Pandemie“, fügt Rogge-Balke hinzu. „Das ist teilweise zu kurz gekommen, als es vor allem darum gehen musste, heil durch die Krise zu kommen.“