IAA Mobility 2021: Wohin geht es mit dem Kfz-Handwerk?

Nachricht 20. September 2021

Am Rande der IAA Mobility in München Anfang September diskutierten im Evangelischen Handwerkerverein München Vertretende der Automobilindustrie, des Kfz-Handwerks, Werkstattinhaber*innen und Vertretende der Handwerkskammer München über die Transformation in der Mobilität und deren Auswirkungen auf das Kfz-Handwerk.

Eingeladen zu dem Podiumsgespräch „Wohin geht es mit dem Kfz-Handwerk?“ hatten Diakon Roland Hacker und Pfarrer Peter Lysy vom Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt (KDA) der Evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern und Pastorin Hille de Maeyer, Referentin für Kirche und Handwerk im Haus kirchlicher Dienste der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers.

Der Geschäftsführer des Verbands der Automobilindustrie Dr. Kurt-Christian Scheel gab in seinem Impulsreferat einen Überblick über die Entwicklung in der Mobilität. Die E-Mobilität werde schnell kommen und an Fahrt gewinnen. Daher werde sich das Handwerk zukünftig stark mit Themen wie Strom und Digitalisierung auseinandersetzen müssen. Daten würden eine immer größere Rolle spielen.

Anforderungen für Auszubildende steigen

Der Leiter des Berufsbildungszentrums der Kfz-Innung München-Oberbayern Klaus Epple sah die Ausbildung im Hinblick auf die Veränderungen gut aufgestellt. Er betonte die unterschiedlichen Qualifikationen der jungen Menschen, die den Beruf Kfz-Mechatroniker*in ergreifen. Die Lerninhalte sollten entzerrt und den Auszubildenden nach Interesse und Fähigkeiten die Möglichkeit unterschiedlicher Ausrichtungen in der Ausbildung gegeben werden.

Klarheit über zukünftige Technologien gefordert

Der Inhaber einer Kfz-Werkstatt erzählte von seiner Sorge, nicht zu wissen, wohin die Entwicklung gehe. Oft sei nicht feststellbar, ob das Auto kaputt oder die Software fehlerhaft sei. Neben Kfz-Mechatroniker*innen brauche er eigentlich EDV-Spezialisten für die Serviceplätze. Er befürchtete, dass es in Zukunft nicht mehr genügend qualifizierte Mitarbeitende geben könne.

Der Geschäftsführer Scheel resümierte, dass der VDA auf die Anpassungsfähigkeit des Handwerks vertraue. Aus dem Gespräch nehme er mit, dass die Automobilindustrie eine größere Nähe zum Handwerk suchen solle, um Werkstatt-Inhaber*innen besser zu unterstützen.

„Die gesamte Diskussion war lebhaft und nicht ohne Kontroversen, aber geprägt von aufmerksamem Zuhören und großer gegenseitiger Achtung der Gesprächspartner*innen“, so Handwerkspastorin de Maeyer. „Es ist gelungen, Menschen mit unterschiedlichen Zugängen zum Thema miteinander ins Gespräch zu bringen.“

Ansprechpartnerin im HkD

de-Maeyer-2018-72-nf-bokelmann_7088_aus
Hille de Maeyer

Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt

Referentin für Kirche und Handwerk
Pastorin