Jom Kippur kurz erklärt
An Jom Kippur können sich die Menschen nach jüdischem Glauben von Schuld befreien und mit Gott versöhnen. Der Versöhnungstag ruft daher auf zu Reue, Buße und Umkehr: Nur wer sich mit seinen Mitmenschen aussöhne, dürfe auf Versöhnung mit Gott hoffen.
Gläubige Jüdinnen und Juden fasten vom Beginn des Festes am Vorabend bis zum nächsten Abend. Dann sind weder essen noch trinken erlaubt. Jom Kippur ist zugleich der Abschluss von zehn Bußtagen, die mit dem Neujahrsfest Rosch Haschana beginnen. Die Ursprünge von Jom Kippur liegen im dritten Buch Mose im hebräischen Teil der Bibel.
In biblischer Zeit war der Versöhnungstag der einzige, an dem der Hohepriester das Allerheiligste des Tempels betrat. Zudem lud man die Sünden des Volkes symbolisch auf einen Bock, der dann in die Wüste geschickt wurde. Darauf geht der sprichwörtliche Sündenbock zurück. Am Versöhnungstag zünden gläubige Jüd*innen in ihrem Haus ein Licht zur Erinnerung an die verstorbenen Angehörigen an, das 24 Stunden brennen soll.
Auch in diesem Jahr finden die Gottesdienste zum Jom Kippur deutschlandweit nach den Corona-Regeln statt. Die Betenden tragen üblicherweise weiße Kleidung und eine weiße Kopfbedeckung. Zum Ende des Tages erklingt das Schofar, das Widderhorn. Nach dem Fasten wird ein festliches Mahl eingenommen.
epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen