Wünsche zu Jom Kippur

Nachricht 16. September 2021
Bild: Evangelische Medienarbeit/Themenraum

Gestern Abend begann Jom Kippur: Der Versöhnungstag ist der höchste jüdische Feiertag, für viele Jüdinnen und Juden der heiligste Tag im Jahr.

Dr. Ursula Rudnick, Referentin für Kirche und Judentum im Haus kirchlicher Dienste (HkD), sagt: „An Jom Kippur, dem Versöhnungstag, vergibt Gott die Sünden der Menschen, die gegen Gott begangen wurden. Ein Neuanfang ist an jedem Tag möglich, für jeden Menschen. Hier geschieht er in Gemeinschaft. Wir wünschen den Mitgliedern der jüdischen Gemeinden ‚Chatima Towa‘ - Mögen alle ins Buch des Lebens eingetragen werden!“

Jom Kippur kurz erklärt

An Jom Kippur können sich die Menschen nach jüdischem Glauben von Schuld befreien und mit Gott versöhnen. Der Versöhnungstag ruft daher auf zu Reue, Buße und Umkehr: Nur wer sich mit seinen Mitmenschen aussöhne, dürfe auf Versöhnung mit Gott hoffen.

Gläubige Jüdinnen und Juden fasten vom Beginn des Festes am Vorabend bis zum nächsten Abend. Dann sind weder essen noch trinken erlaubt. Jom Kippur ist zugleich der Abschluss von zehn Bußtagen, die mit dem Neujahrsfest Rosch Haschana beginnen. Die Ursprünge von Jom Kippur liegen im dritten Buch Mose im hebräischen Teil der Bibel.

In biblischer Zeit war der Versöhnungstag der einzige, an dem der Hohepriester das Allerheiligste des Tempels betrat. Zudem lud man die Sünden des Volkes symbolisch auf einen Bock, der dann in die Wüste geschickt wurde. Darauf geht der sprichwörtliche Sündenbock zurück. Am Versöhnungstag zünden gläubige Jüd*innen in ihrem Haus ein Licht zur Erinnerung an die verstorbenen Angehörigen an, das 24 Stunden brennen soll.

Auch in diesem Jahr finden die Gottesdienste zum Jom Kippur deutschlandweit nach den Corona-Regeln statt. Die Betenden tragen üblicherweise weiße Kleidung und eine weiße Kopfbedeckung. Zum Ende des Tages erklingt das Schofar, das Widderhorn. Nach dem Fasten wird ein festliches Mahl eingenommen.

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen