
Im öffentlichen Teil der Vollversammlung der Initiative „Kirche für Demokratie – gegen Rechtsextremismus“ in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers (IKDR) am 10. September spricht Elvin Hülser, Geschäftsführer und Referent für Friedensfragen des Antikriegshauses im Friedens- und Nagelkreuzzentrum Sievershausen, zum Thema „Alles oder nichts: Verschwörungsdenken in Zeiten von Corona“ im Haus kirchlicher Dienste (Archivstraße 3, Hannover).
Verschwörungsdenken und Verschwörungstheorien sind kein neues Phänomen, aber insbesondere die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass größere Teile der Bevölkerung für solche Welt- und Ereignisdeutungen zugänglich sind. In vielen Verschwörungserzählungen geht es um düstere Untergangsszenarien und Erlösungsfantasien. Mit anderen Worten: Es geht um „alles oder nichts“.
Gleichzeitig kommen Verschwörungstheorien einem zutiefst menschlichen Bedürfnis nach Orientierung entgegen. Sie halten vermeintlich geheimes „Wissen“ über eine häufig schwer verständliche Welt bereit, sie klären zudem Fragen von Verantwortung und Schuld. Hierbei werden die antidemokratischen Potenziale eines sich politisierenden Verschwörungsdenkens und dessen Nähe zu populistischen Strömungen in Politik und Gesellschaft deutlich.