Michael Schneider, im Stadtkirchenverband Hannover für Bau- und Quartiersentwicklung zuständig, Pastorin Rebekka Brouwer und Peter Meißner, der für die Landeskirche Hannovers die Initiative Gemeinwesendiakonie leitet. Im Hintergrund die Baukräne. Foto: Konstantin Klenke/Themenraum
Unter dem Motto „Zeig mir dein Limmer“ hat die Pastorin in ihren ersten Wochen im Stadtteil zu Spaziergängen eingeladen. Die schönste Strecke für Kanufahrten und den besten Spielplatz kennt sie jetzt. Zugleich erfährt sie mit dieser Arbeit auch mehr über die Sorgen der Bürger*innen. „Ich habe mich gefreut, dass Menschen mir ihren Stadtteil gezeigt haben.“
Wenn einzelne Kirchengemeinden sich stärker im Stadtteil oder Dorf einbringen, würden oft auch benachbarte Gemeinden neugierig, sagt Meißner von der Initiative Gemeinwesendiakonie. Manche Gemeindemitglieder beschäftige aber auch die Frage, ob die Kirche durch ihre Öffnung ihr Profil verliere. Dabei interessierten sich gerade durch den Kontakt über gemeinwesenorientierte Projekte auch bislang eher Kirchenferne für geistliche Themen: „Häufig stellen sie zum Beispiel Fragen zum Thema Spiritualität.“
Michael Schneider vom Stadtkirchenverband sagt, er beobachte, dass junge Pastorinnen und Pastoren ihre Kirchengemeinden selbstverständlicher mit ihrer Umgebung vernetzten. Auch Brouwer sieht in ihrem Projekt in Limmer keinen Profilverlust ihrer Kirchengemeinde: „Wir werden gerade erst die Kirche, die wir sein wollen.“ Gerade auf ihrer kombinierten Stelle „geht beides miteinander“. Auch in der Projektarbeit trete sie „mit Rollenklarheit“ als Pastorin auf. Und im Logo des Netzwerks „Wir in Limmer“ ist der Kirchturm von St. Nikolai zu sehen.
Konkret beschäftigt die Menschen etwa, aus welchen gesellschaftlichen Schichten Leute in das entstehende Viertel ziehen. Und eine Bürgerinitiative diskutiert mit der Stadt Hannover über das Verkehrskonzept für die Wasserstadt. Im Netzwerk „Wir in Limmer“ treffen sich die lokalen Institutionen, Vereine und engagierten Limmeraner*innen des Stadtteils und planen gemeinsame Projekte. Die Kirchengemeinde ist hier fester Bestandteil und auch die Bürgerinitiative gehört mit zu „Wir in Limmer“, unterstreicht sie.