Pastor Römer geht in den Ruhestand

Pressemitteilung 18. November 2021
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Pastor Martin Römer geht am 26. November in den Ruhestand. Foto: privat

Pastor Martin Römer, Referent für Missionarische Dienste, wird nach 17 Jahren Tätigkeit im Haus kirchlicher Dienste (HkD) in den Ruhestand verabschiedet. „Missionarische Dienste gehören zu den zentralen Antriebskräften unserer Kirche“, sagt Römer. „Wir brauchen hier Menschen, die beherzt neue Schritte in der Kirchenentwicklung gehen und dabei Mut zum Experimentieren haben.“ Er selbst habe seine Haltung in seinen Amtsjahren verändert. „Eine Motivation zum Theologiestudium war, die Türen der Kirche für Außenstehende zu öffnen, um sie in Gottesdienste einzuladen“, beschreibt der Pastor. „Jetzt geht es für uns als Kirche eher darum, aus unseren schützenden Mauern herauszutreten. Wie Jesus können wir zu den Menschen gehen, um mit ihnen gemeinsam über das Leben und unsere Beziehungen – auch zu Gott – nachzudenken und entsprechend zu handeln.“

Zu Römers Arbeitsaufgaben gehörte die Durchführung von Glaubenskursen in Kirchengemeinden und Regionen der Landeskirche, aus denen dann „bis zu drei Hauskreise pro Gemeinde entstanden sind“. Römer verwendete moderne Methoden der Bibelarbeit wie Bibliolog und bezog auch die neuen digitalen Medien in seine Arbeit mit ein. Er ist ausgebildeter Bibliologe und hat eine Qualifizierung als geistlicher Begleiter durchlaufen. „Ich habe bei meiner Arbeit in den Gemeinden bemerkt, dass sehr viele Pastorinnen und Pastoren Coaching und Selbstvergewisserung und ein geistliches Gegenüber suchen“, erzählt Römer. „Ihnen bietet ihre Kirche geistliche Begleitung an.“ Ein starker Schwerpunkt der Missionarischen Dienste lag in den vergangenen Jahren in der (Wieder-)Entdeckung, dass Mission Kirche entstehen lässt. So brachte Martin Römer einige solcher Prozesse mit auf den Weg: Inspiriert von der Bewegung „Fresh Expression of Church“ in England wurde im Jahr 2013 der ökumenische Zukunftskongress „Kirche hoch zwei“ der hannoverschen Landeskirche und des Bistums Hildesheim gemeinsam mit Freikirchen organisiert. Daraus entwickelte sich eine Bewegung, „bei der mit Pioniermut Gott im Alltag gesucht und nach neuen Formen der Kommunikation des Evangeliums gefragt wird“, sagt der Pastor. Römer leitete viele Studienreisen nach London, bei denen die Teilnehmenden kreative Projekte besonders mit kirchenfernen Menschen kennenlernen konnten. „Mittlerweile bin ich zu einem Experten für ‚Fresh X‘ geworden“, sagt Römer mit einem Lächeln. „Auch in  meinem Ruhestand werde ich noch ein paar Fahrten nach London und Leeds durchführen.“

Klaus Stemmann, Fachbereichsleiter „Mission.Tourismus.Geistliches Leben“ im Haus kirchlicher Dienste, würdigt Römer als einen „hoch gewissenhaften, sehr serviceorientierten Mitarbeiter“, der ein „großes Herz für die Kirchenentwicklung hat“. Aus einer „inneren Sendung“ heraus hätten ihm sowohl der Blick auf den Einzelnen und die kleine Gruppe als auch der große Horizont für die Entwicklung der Kirche gelegen. Er habe auch den Mut und die Gabe gehabt, mit Menschen über einen Christus- und bibelbezogenen Glauben im Alltag ins Gespräch zu kommen, fügt Stemmann hinzu. Die Missionarischen Dienste seien in den vergangenen Jahren „ein wichtiger Akteur für die Zukunftsfragen der Kirche geworden“. „Sie sind eine Art Kompass bei der Bestimmung, wohin die Reise bei der Kirchenentwicklung geht“, sagt Stemmann.

Pastor Martin Römer stammt aus West-Berlin und ist nach dem Theologiestudium in Oberursel, Erlangen, Tübingen und Göttingen in die hannoversche Landeskirche gewechselt. Nach dem Vikariat in Markoldendorf im Kirchenkreis Einbeck arbeitete er als Pastor in Dannenberg, danach in der Zachäusgemeinde Hannover. In beiden Stellen engagierte er sich auch als Kirchenkreisjugendpastor und war in Hannover als Notfallseelsorger tätig. Pastor Römer wird am Freitag, 26. November, um 11 Uhr in der Neustädter Hof- und Stadtkirche verabschiedet.