Ausstellung „use-less“ präsentiert nachhaltige Mode

Nachricht 02. November 2021

Die Ausstellung „use-less“ im Museum August Kestner in Hannover präsentiert seit dem 31. Oktober Merkmale, Techniken und Chancen einer nachhaltigen Mode. Modeschöpferin Martina Glomb (61) will die Besucherinnen und Besucher motivieren, achtsamer und nachhaltiger mit Kleidung und Mode umzugehen: Wiederverwerten, Umändern, neu Kombinieren seien besser für die Umwelt und machten sogar mehr Spaß als immer neue Massenware zu kaufen, sagte die Professorin für Modedesign an der Hochschule Hannover am vergangenen Freitag. Die Schau, die sie gemeinsam mit ihren Studierenden entwickelt hat, ist bis zum 13. März 2022 zu sehen.

Viele während des Studiums entstandene Designprojekte machten deutlich, wie Mode langlebig, ressourcensparend und schön gestaltet werden könne, betonte Glomb. Die Wanderausstellung, die bisher in Bremen, Sinsheim und Bocholt zu Gast war, informiert über neue, umweltfreundliche Garne, Kreislaufwirtschaft oder ressourcensparende Schnitt-Techniken. Dabei spielen Umweltschutz und faire Arbeitsbedingungen eine ebenso große Rolle wie Material, Kreativität und Ästhetik. Besucher*innen können selbst stricken, drapieren, nähen, gestalten.

Erstmalig ist die Schirmherrin der Ausstellung, die englische Modedesignerin Vivienne Westwood, mit einer Sonderstation vertreten. Gezeigt wird das „Squiggle Top“ der Punkmode-Erfinderin im Wandel der Jahrzehnte. Es sei ein bedeutender Slow-Fashion-Klassiker, der viele Designerinnen und Designer inspiriert habe, erläuterte Glomb. Sie war in den 1990er Jahren Chefdesignerin von Westwood in London.

Das Museum ergänzt die Ausstellung durch einen Blick auf den Umgang mit Textilien in der Antike. Eine koptische Kindertunika sowie Darstellungen von drapierten und gegürteten Kleidungsstücken auf antiken griechischen Gefäßen zeigen erstaunliche Erkenntnisse über frühe ressourcenschonende und intelligente Lösungen.

Die Ausstellung ist vom 31.10.2021 bis 13.03.2022 ab 11 bis 18 Uhr geöffnet.

Evangelischer Pressedienst (epd), Landesdienst Niedersachsen-Bremen

Umfangreiches Begleitprogramm

In Zusammenarbeit der Hochschule Hannover mit der Stadt Hannover und dem Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt (KDA) der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers wurde ein umfangreiches Begleitprogramm zur Ausstellung „use-less“ entwickelt.

Die erste KDA-Veranstaltung „Von der Baumwollernte zur Mode. Zwangsarbeit im 21. Jahrhundert“ mit Dr. Sabine Ferenschild vom Südwind e.V. findet am 15. November um 18 Uhr in der Lutherkirche Hannover (An der Lutherkirche 20) statt.

Mehr zum Vortrag „Von der Baumwollernte zur Mode. Zwangsarbeit im 21. Jahrhundert“