Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht sind nur zwei von vielen schwierigen Themen, mit denen viele Menschen die Auseinandersetzung scheuen. Die Landeskirche Hannovers will ihnen zur Seite stehen und hat dazu eine umfassende Vorsorge-Broschüre veröffentlicht. Die Nachfrage ist so groß, dass jetzt die dritte Auflage gedruckt wurde.
„Ich wollte es angehen, solange ich noch klar im Kopf bin“, sagt Günter Schmidt-Glahn. Mittlerweile hat der 69-Jährige sein Testament gemacht und noch manch andere wichtige Entscheidung getroffen, die seine letzte Lebensphase prägen wird. „Ich möchte nicht an Schläuche angeschlossen werden wie Koma-Patienten, die man nicht sterben lässt“, sagt der ehemalige Mitarbeiter der Landeskirche Hannovers. Doch nun sei er beruhigt: „Ich habe das Gefühl, dass alle wichtigen Dinge geregelt sind.“ Schließlich könne es schnell gehen, gibt er zu bedenken.
Günter Schmidt-Glahn hat sich schon früh mit dem Lebensende beschäftigt. In der Volkshochschule habe er einen Kursus zum Thema Patientenverfügung besucht und lange darüber nachgedacht, welche Behandlungsformen er für sich ausschließt.
Einen neuen Anstoß habe ein Bericht gegeben, den er vor einem Jahr in der Evangelischen Zeitung gelesen hat. „Da stand drin, dass die Landeskirche eine Handreichung zur Patientenvorsorge veröffentlicht hat.“ Es sei sehr aufschlussreich gewesen, sie zu lesen, so Schmidt-Glahn. „Alle meine Fragen wurden gut aufgenommen und erklärt, und ich fühlte mich wirklich gut informiert.“ Nach und nach sei er die schwierigen Themen angegangen, habe für sich Entscheidungen getroffen. So habe er einen Bestattungsvorsorgevertrag abgeschlossen. „Ich finde es sehr schön zu wissen, wo ich später einmal liegen werde, unter einer Fichte und mit Blick ins Calenberger Land.“
Selbst den Grabstein habe er bereits ausgesucht, erzählt der gebürtige Hannoveraner, der seit rund 30 Jahren in Ronnenberg lebt. „Es ist der Findling, der schon auf dem Grab meines Vaters stand. Auf der Rückseite steht jetzt mein Name mit meinem Geburtsdatum.“