Foto: HkD

„Merkwürdiges zuhauf“: KunstGottesdienst des Sprengel Museum Hannover in der Apostelkirche

Nachricht 24. November 2020

Der traditionelle Kunstgottesdienst des Sprengel Museum Hannover zum 1. Advent findet am 28. November um 17 Uhr in der Apostelkirche (Gretchenstraße 55, Hannover) statt. Die Anmeldung ist unter https://apostelkirche.gottesdienst-besuchen.de oder vor Ort vor dem Gottesdienst möglich. „Da das Sprengel Museum im Zuge der Corona-Schutzmaßnahmen derzeit geschlossen ist, freue ich mich, zusammen mit der Apostel- und Markus-Kirchengemeinde die Ausrichtung dieses Gottesdienstes zu ermöglichen“, sagt Dr. Matthias Surall, Referent für Kunst und Kultur im Haus kirchlicher Dienste (HkD), der den Gottesdienst am Vorabend des 1. Advent in der Apostelkirche leitet.

Im Zentrum steht ein Gemälde von Wolfgang Mattheuer, Vertreter der „Leipziger Schule“ mit dem Titel „Ein merkwürdiger Abend“ von 1975. Es handelt sich um ein Bild aus der Reihe der Landschaftsbilder des Künstlers, der sowohl zu DDR-Zeiten als auch nach der Wiedervereinigung in ganz Deutschland und darüber hinaus hohes Ansehen genoss. Das Kunstwerk wird im Gottesdienst als digitale Projektion zu sehen sein.

„Dieses Bild und sein Titel werden im Gottesdienst in Beziehung gesetzt zu den mancherlei weiteren Merkwürdigkeiten dieser Zeit inklusive der durch die Corona-Pandemie hervorgerufenen besonderen Lebensbedingungen und Einschränkungen“, so Surall. Dabei wird auch der für den 1. Advent vorgeschlagene Predigttext aus Sacharja 9,9f. eine wichtige Rolle spielen. Musikalische Begleitung bietet die Musikerin Henriette Otto auf der Violine mit zwei Fantasien von Georg Philipp Telemann und einer Sonate von Johann Sebastian Bach.

Zum Künstler

Wolfgang Mattheuer (1927 – 2004) gehört neben Werner Tübke und Bernhard Heisig zu den bekanntesten Vertretern der „Leipziger Schule“, die in Abgrenzung von der „reinen Lehre“ des Sozialistischen Realismus neue Akzente im Kunstschaffen der DDR setzte und auch jenseits des „Ostblocks“ weite Beachtung fand. So war Mattheuer unter anderem 1977 an der „documenta 6“ in Kassel und 1984 an der 41. Biennale in Venedig beteiligt.

Neben seiner prägenden akademischen Lehrtätigkeit galt er künstlerisch als Chronist der Gesellschaft: Mit seiner Plastik „Jahrhundertschritt“ von 1984 zog er eine Bilanz der gesellschaftlichen Widersprüche des 20. Jahrhundert.

Zum Programm

Begrüßung: Dr. Reinhard Spieler, Direktor Sprengel Museum Hannover

Musik: Henriette Otto, Violine
Mit Georg Philipp Telemann, Fantasie Nr. 7 in Es-Dur für Violine ohne Baß, TWV 40:20, Dolce-Allegro-Largo-Presto
Johann Sebastian Bach, Sonata Nr. 1 in g-Moll für Violine solo, BWV 1001, Adagio
Georg Philipp Telemann, Fantasie Nr. 6 in e-Moll für Violine ohne Baß, TWV 40:19,Grave - Presto - Siciliana - Allegro

Leitung des Gottesdienstes: Dr. Matthias Surall, HkD