
Die im Rat der Religionen zusammengeschlossenen Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften in Hannover solidarisieren sich mit den Opfern der mutmaßlich islamistisch motivierten Terroranschläge in Nizza, Paris, Kabul, Dresden und Wien. "Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den Opfern, ihren Familien, den Einsatzkräften und allen Menschen, die wegen dieser barbarischen Attentate in Sorge und Trauer sind", heißt es in einem am Mittwoch vom "Haus der Religionen" veröffentlichten Schreiben.
Professor Dr. Wolfgang Reinbold, Beauftragter für Kirche und Islam im Haus kirchlicher Dienste (HkD) und Mitverfasser der Erklärung: "Es ist wichtig, dass wir uns nicht auseinanderdividieren lassen in diesen schwierigen Zeiten. Die Trennlinie verläuft nicht zwischen Muslimen und Christen. Sondern zwischen denen, die unsere freiheitliche Grundordnung achten – und denen, die sie zerstören wollen."
Die im Rat zusammengeschlossenen Religionsvertreter verurteilten "entschlossen und aufs Schärfste" die Verbrechen. Die Taten dienten auch dem Ziel, die Gesellschaft zu spalten und Ausgrenzung und Hass zwischen Menschen zu säen. "Wir hoffen auf besonnenen und konsequenten Widerstand gegen derartige Verbrechen sowie gegen die Ideologien, die Menschen dazu verleiten." Das Gremium vernetzt Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften in Hannover. Zurzeit repräsentieren elf Delegierte Christen, Juden, Muslime, Hindus, Buddhisten, Bahai, Aleviten und Jesiden sowie Humanisten.
Weiter heißt es in der Erklärung, die Muslime im Rat der Religionen widersprechen entschieden jedem Versuch, den Islam zur Begründung von Terror und Gewalt zu missbrauchen. Wer das tue, handele nicht islamisch, sondern verrate den Islam. "Wir sagen: Terror und Mord haben keine Religion." Ziel des Rates sei es, durch Begegnung, Bildung und Austausch gemeinsam eine von Respekt und Wertschätzung geprägte Kultur des Zusammenlebens zu fördern. "Terror und Grausamkeiten gegen die Menschlichkeit werden uns an diesem Vorhaben nicht hindern."
Evangelischer Pressedienst (epd)/Landesdienst Niedersachsen-Bremen