
„Heute erinnern wir an die staatlich gesteuerten Pogrome, die im November 1938 stattfanden. In den Tagen vom 7. bis 13. November wurden ca. 800 Juden ermordet. Ungefähr 30.000 Menschen wurden in Konzentrationslager deportiert. Über 1.400 Synagogen, Betstuben und jüdische Einrichtungen wurden geschändet und zerstört. Tausende Geschäfte und Wohnungen jüdischer Bürger wurden demoliert.
Die Kirchen schwiegen, die meisten Christinnen und Christen auch. Nur wenige erhoben ihre Stimme, wie Helmut Gollwitzer in seiner Predigt in Berlin-Dahlem am folgenden Sonntag.
Antisemitismus erinnern, heißt Antisemitismus in der Gegenwart bekämpfen. Es bedeutet, dass jüdische Gemeinden den notwendigen Schutz durch die Bereitstellung staatlicher Mittel erhalten. Es bedeutet auch, dass es in allen gesellschaftlichen Institutionen Bildungs- und Beratungsangebote gibt“, so Prof. Dr. Ursula Rudnick, Referentin für Kirche und Judentum im Haus kirchlicher Dienste.
Die Gedenkveranstaltung am Mahnmal am Platz der ehemaligen Synagoge in der Roten Reihe in Hannover konnte heute nicht stattfinden. Dennoch wurden Blumen und Kränze niedergelegt; von Institutionen, der Landeskirche, verschiedenen Verbänden. Auch einzelne Bürger haben Blumen niedergelegt. Die Stadt Hannover hat zudem weiße Rosen bereit gestellt für Besuchende, die eine Blume ablegen wollen.