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30. Tschernobyl-Ferienaktion der Landeskirche wegen Corona-Pandemie abgesagt

Nachricht 30. März 2020
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Tschernobyl-Ferienaktion der Landeskirche wegen Corona-Pandemie abgesagt. Bild: Andrea Horn

Die Landeskirche Hannovers sagt die 30. Tschernobyl-Ferienaktion aufgrund der Corona-Pandemie ab. Die Entscheidung haben die Arbeitsgemeinschaft „Hilfe für Tschernobyl-Kinder“ der Landeskirche Hannovers und der weißrussische Partnerfonds „Gesundheit der Kinder“ aus Gomel gemeinsam getroffen. Am 3. Juni hätten die ersten Schulkinder, Mütter mit Kleinkindern und Betreuerinnen auf dem Flughafen Hannover landen sollen.

„Die Schulkinder und Mütter mit Kleinkindern aus dem Gebiet Gomel, die oft immungeschwächt sind, und unsere deutschen Gasteltern, die meist aus der Großelterngeneration stammen, gehören in der aktuellen Situation zu einer Risikogruppe. Deshalb haben wir diese Entscheidung aus Fürsorge und Verantwortung für die Gesundheit aller Beteiligten getroffen“, betonte die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Elisabeth Gülich.

„Wir sind aber hoffnungsvoll und überzeugt, dass wir uns im nächsten Jahr wiedersehen werden. Die engen freundschaftlichen Beziehungen zwischen weißrussischen und deutschen Menschen, die in 30 Jahren Miteinander und Füreinander gewachsen sind, sind durch die diesjährige Unterbrechung nicht gefährdet. In Gedanken, Gebeten, Telefonaten und über die sozialen Medien bleiben wir verbunden!“

Seit 1991 lädt die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers Kinder aus dem  am stärksten von den Folgen der Tschernobyl-Katastrophe betroffenen Gebiet Gomel zur Erholung nach Niedersachsen ein, insgesamt etwa 30.000 Gäste. Die Kinder leben für vier Wochen in Gastfamilien.

In diesem Jahr sollten etwa 430 weißrussische Gäste im Zeitraum vom 3. Juni bis zum 29. Juli 2020 nach Niedersachsen kommen. 15 Kirchenkreise hätten sich an der diesjährigen Aktion der Landeskirche beteiligt.

Weitere Informationen

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Lars-Torsten Nolte

Referent der Arbeitsgemeinschaft „Hilfe für Tschernobyl-Kinder"
Diplom-Sozialwirt