
Das seit mehr als 40 Jahren täglich veranstaltete Abendgebet in der Klosterkirche Bursfelde soll angesichts der Corona-Pandemie in die Häuser getragen werden. Wegen der allgemein geschlossenen Kirchen könne das Gebet in seiner eigentlichen Form zurzeit nicht praktiziert werden, teilte das geistliche Zentrum Kloster Bursfelde am Freitag mit. Für jeden Abend in den kommenden Wochen würden nun Haushalte gesucht, um das Abendgebet an einem bestimmten Tag um 18 Uhr in der gewohnten „Bursfelder Form“ verbindlich zu übernehmen. Bürger seien eingeladen, sich dem Tagesgebet jeweils bei sich zu Hause anzuschließen. Vorlagen, Texte und Anleitungen halte das Kloster auf seiner Internetseite bereit.
Das Kloster Bursfelde wurde 1093 als Benediktiner-Abtei gegründet. Mit dem Westfälischen Frieden von 1648 wurde es evangelisch. Bis 1672 lebten dort Mönche. 1971 fanden in der noch stark verfallenen Klosterkirche erste Sommerkonzerte statt, die Klosterkammer Hannover ließ das Gebäude in den folgenden Jahren aufwendig sanieren. 1978 wurde das Kloster an der Weser zum Tagungshaus, das sich seit über zehn Jahren in Trägerschaft der hannoverschen Landeskirche befindet.