
„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Supermärkten dürfen nicht zum Prellbock werden, ihnen gebührt in dieser Situation unser Respekt, unser Dank und unsere Unterstützung.“ Mit diesen Worten fordert der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt (KDA) zu solidarischem Verhalten mit den Beschäftigten in den Betrieben auf.
„Wir beobachten, dass die Beschäftigten unter einem enormen Druck stehen. Sie sind oft nicht oder nur unzureichend an den Kassen oder beim Einräumen der Regale geschützt und sie stehen ständig in Diskussionen mit verunsicherten Kund*innen. Sie baden die Folgen der Hamsterkäufe aus, die eben jetzt zu Lücken in den Regalen führen und die Angst vor Engpässen weiterhin steigert“, so Landessozialpfarrer Matthias Jung. Der KDA im Haus kirchlicher Dienste (HkD) der Hannoverschen Landeskirche unterstützt daher die Forderung von der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi nach entsprechenden Maßnahmen wie Sicherheitsabständen an den Kassen oder die Aufnahme der Supermarktbeschäftigten in die Notversorgung bei der Kinderbetreuung. Jung: „Viele Beschäftigte im Lebensmitteleinzelhandel oder in den Drogerien fragen sich, wer ihre Kinder betreuen kann. Auch die Ausdünnung des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs trifft sie, weil die Wege zur Arbeit oder nach Hause länger werden.“
Jede und jeder von uns kann beim Einkaufen aktiv die Beschäftigten unterstützen. KDA-Referentin Laura Rinderspacher: „Wir können uns bei den Mitarbeitenden an der Kasse bedanken. Wir können dazwischen gehen und uns in Diskussionen zwischen Beschäftigten und aufgebrachten Kund*innen einmischen, um die Beschäftigten zu entlasten. Wir können Menschen, die nicht in die Armbeuge husten, auf ihr Verhalten hinweisen. Wir können jüngere Menschen in unserem Umfeld ermutigen, sich als Aushilfskräfte in Supermärkten zur Verfügung zu stellen. Wir brauchen gerade Solidarität, Mut und kreative Einfälle. Jede und jeder kann etwas tun - manchmal wirkt schon ein freundliches Lächeln Wunder!“