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Corona in der Passionszeit

Nachricht 17. März 2020
20-03-12-Umgang mit dem Corona-Virus
Foto: Jens Schulze

Das Leben geht anders. Die Nachrichten ziehen viel Aufmerksamkeit auf sich.Viele sind verunsichert. Manche haben Angst um ihr Leben oder um ihre Liebsten, die geschwächt oder vorbelastet sind.
Alle Veranstaltungen werden abgesagt. Die einen bleiben zuhause, weil die Kinder zu Hause sind. Insgesamt verbringen alle mehr Zeit in ihren vier Wänden, weil es wenig Möglichkeiten gibt, die Freizeit zu gestalten (zumal Spielpätze, Schwimmbäder und Museen geschlossen sind).

Orte, an denen Menschen zusammenkommen, muss man meiden.

Lasst Euch nicht verrückt machen. Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.

Es hat keinen Sinn, der Angst zu viel Raum zu geben. Vorsicht ist gut, aber auch in der Vorsicht gibt es noch viel Raum um das Leben zu gestalten, ja sogar um daraus eine schöne, kostbare Zeit zu machen.

Alle, die bisher das Gefühl hatten, das Leben rast und es ist kaum Zeit zum Atemholen, können nun zur Ruhe kommen. Klar, wir könnten jetzt von morgens bis abends aufs Handy schauen nach den nächsten Nachrichten, die uns unruhig machen. Wir können Fernsehen schauen, um uns zu informieren oder um uns abzulenken.

Wir können aber auch die Zeit für uns ganz persönlich nutzen – im Sinne dessen, was die Passionszeit meint:

Komm zu dir selbst.
Erinnere dich, wer Du sein willst.
Erinnere dich, wofür Gott Dich auf der Welt haben will.
Nimm Dir Zeit für das, was Dir wichtig ist und was sonst zu kurz kommt.

Zeit für dich.
Zeit für deine Lieben.
Zeit für die Schöpfung.
Zeit für Gott.

Finde Deine Mitte wieder. Atme. Leg dich in die Badewanne. Genieß die Sonne.
Sei einfach da und schau, was passiert.

Unterhaltet Euch miteinander. Redet über Pläne, Träume, Sehnsüchte. Über die schönsten Erfahrungen, über die Menschen die Euch geprägt haben. Über heilige Momente in Eurem Leben. Geht spazieren, spielt Spiele - ganz analog.

Lest Euch gegenseitig vor. Kocht Euch einen Tee und telefoniert lange und ausgiebig mit Freunden und Verwandten.

Bietet Menschen der Risikogruppe an für sie Einkäufe zu erledigen und denen, die arbeiten müssen, aber Kinder zuhause haben, die Kinder zu sitten.

Du hast Zeit für die Schöpfung. Geh raus in die Natur. Nimm dir Zeit. Schaue. Atme. Spüre Dich in der Welt. Die Erde trägt dich.
Du hast Zeit für Gott. Gott ist mit dir auf dem Weg. Wie stehst Du zu ihm? Wo hast Du etwas von ihm wahrgenommen? Fühlst Du Dich mit ihm verbunden oder hast Du Dich von ihm abgewandt, weil du enttäuscht bist oder Dir nicht mehr vorstellen kannst, dass es ihn gibt? 

Zünde eine Kerze an und erzähle Gott, wie Du zu ihm stehst.
Such deinen Tauf- / Konfirmations- oder Trauspruch raus und denke über ihn nach.

Gott sei mit seinem Segen, mit seiner Liebe und mit seiner Kraft um Dich in diesen Tagen!

Pastorin Anja Fülling, Wolfhagen
16.3.2020; (leicht abgewandelt)