Absage auch in Südheide
So hat ein breites Bündnis zu einer gewaltfreien Aktion „Gegen Menschenverachtung, Atomwaffen und Rüstungsproduktion“ am Ostersamstag in die Südheide eingeladen. „Wegen des Corona-Virus müssen wir die Veranstaltung absagen, doch unsere Anliegen bleiben bestehen“, so Wolfgang Hertle aus Hamburg, einer der Initiatoren. „Bergen-Belsen, Bergen-Hohne, Unterlüß – ein roter Faden verbindet auf unheilvolle Weise diese Orte.“ Pastor Lutz Krügener, Referent für Friedensarbeit im Haus kirchlicher Dienste (HkD), hatte als Vertreter des Arbeitskreises Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung evangelischer Kirchen in Niedersachsen diese Aktion mit vorbereitet und bedauert die notwenige Absage sehr: „Trotz der Corona-Krise dürfen andere Leidende nicht vergessen werden!“
Die Ostermärsche seien das bekannteste Sprachrohr der Friedensbewegung und hätten die deutsche Gesellschaft seit dem ersten Ostermarsch 1960 mitgeprägt, sagte der Politologe Gregor Hofmann vom Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung in Frankfurt/Main dem epd. Die Proteste hätten dazu beitragen, die Friedensforschung zu etablieren und einen zivilen Friedensdienst zu entwickeln. Auch die Demonstrationen gegen die Wiederbewaffnung, atomare Rüstung, den Vietnamkrieg, den Nato-Doppelbeschluss oder den Irak-Krieg hätten sich auf die deutsche Politik ausgewirkt.