Gerade jetzt, wo es nach wie vor zahlreiche Einschränkungen im kulturellen Kontext gibt, sollen die Kirchen den Künstlerinnen und Künstlern ihre Türen öffnen. Das regen Johann Hinrich Claussen, Kulturbeauftragter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Hannes Langbein, Kunstbeauftragter der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) gemeinsam mit Kunstbeauftragten der evangelischen Landeskirchen an.
„Wir ermutigen Gemeinden und andere kirchliche Einrichtungen dazu, Künstlerinnen und Künstler zu engagieren, gerade für Gottesdienste, die nun wieder eingeschränkt möglich sind“, sagt Dr. Matthias Surall, Leitender Referent für Kunst und Kultur im Haus kirchlicher Dienste (HkD). „Sie können Lesungen inszenieren, Musik darbieten, kleine Szenen vorführen und vieles mehr. So kann die praktizierte positive Religionsfreiheit der durch den Lockdown faktisch stark eingeschränkten Freiheit der Kunst unterstützend aufhelfen. Gleichzeitig kann die Kunst die in dieser Zeit eingeschränkten Gottesdienste bereichern und beleben. Eine Win-win-Situation“, so Surall.
Die Corona/COVID19-Pandemie hat vor allem die Künstlerinnen und Künstler schwer getroffen: Insbesondere freiberufliche Musikerinnen, Schauspieler, Schriftsteller, Tänzerinnen, Performer, die von öffentlichen Auftritten leben, haben in der Krise binnen weniger Tage so gut wie alle Einnahmemöglichkeiten verloren. Sie haben aber auch kaum noch Chancen, ihre Kunst anderen zu zeigen. Seither warten sie auf die Wiedereröffnung von Theatern, Konzerthäusern, die auf sich warten lässt und allenfalls schrittweise erfolgen wird.