
Seit Monaten befinden sich die Beschäftigten der verschiedenen Bereiche der Gilde Brauerei Hannover in Streikmaßnahmen, um mit den Geschäftsführungen über Tarifverträge zu verhandeln. Nach Beendigung des letzten Streiks der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) wurde den Beschäftigten der Gilde Brauerei der Zugang zum Arbeitsplatz verwehrt. Die Aussperrung solle bis zum Ende der kommenden Woche fortlaufen.
„Wir fordern die Geschäftsführung auf, am Verhandlungstisch zu sinnvollen Vereinbarungen beizutragen. Unser Eindruck ist es, dass die Beschäftigten dazu bereit sind“, sagt Dr. Matthias Jung, Landessozialpfarrer und Leitender Referent für den Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt (KDA) im Haus kirchlicher Dienste.
„Tarifverträge sind richtig, wichtig und gut – für Arbeitnehmerinnen wie für Arbeitgeber. Unternehmen, die das nicht verstehen, sind auf der falschen Spur. Daher haben wir als KDA-Team gestern unsere Dienstbesprechung abgesagt und am Spaziergang der Streikenden um die Gildebrauerei teilgenommen. Es war uns ein Anliegen, unsere Solidarität sichtbar werden zu lassen.“
Lena Melcher von der Gewerkschaft NGG in Hannover: „Die Aussperrung ist eine neue, schreckliche Eskalation in dieser Auseinandersetzung. Wir bezweifeln, dass es sich hierbei um eine zulässige Maßnahme des Arbeitgebers handelt. Der richtige Weg ist und bleibt, endlich mit uns über Arbeitsbedingungen, Löhne und Tarifverträge für die Beschäftigten zu reden.“