Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) hat in der vergangenen Woche im Kloster Bursfelde bei Hann. Münden, das vom Haus kirchlicher Dienste (HkD) verwaltet wird, ein Dokudrama über den christlichen Widerstand gegen den Nationalsozialismus gedreht. Im Mittelpunkt des Filmes stehen der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer (Matthias Koeberlin) sowie der katholische Dominikanerpater Laurentius Siemer (Nikolaus Kühn). In mehreren Handlungssträngen werden das Wirken, aber auch die Zweifel der beiden Theologen gezeigt. Klaas Grensemann, Referent im Kloster Bursfelde, und Barbara Fischer, Hausleitung, durften bei einer Probe zu den Dreharbeiten zuschauen. „In der gespielten Szene ging es um fundamentale Fragen: Darf man jemanden töten, um Schlimmeres zu verhindern? Wie stellt man sich dem Hass entgegen? Welche Werte beschäftigen unser Denken und auch unser Handeln? Es war so eindrucksvoll, dass man Kamera und Tonangel völlig vergessen konnte, weil die gespielte Szene so berührte und einem eine Gänsehaut bescherte“, erzählt Grensemann.“
In der zentralen Szene des Dokudramas geht es um die Frage, ob und wann es richtig erscheint, einen anderen Menschen zu töten. Bonhoeffer sitzt mit dem Vertrauten des späteren Hitler-Attentäters Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Werner von Haeften (Philippe Goos), bei Kaffee und Kuchen. „Soll ich schießen? Ich habe die Gelegenheit, Hitler zu beseitigen“, lässt Regisseur Ingo Helm ihn fragen. „Ohne Schuld kommst du hier nicht raus“, entgegnet Bonhoeffer. Es gebe auch die Schuld, nicht zu handeln.