Die Wanderausstellung „Polessje-Elegie“ („Das verlorene Land“) mit Öl-Bildern von Hermann Buß aus der Tschernobyl-Sperrzone wurde am 15. Oktober 2019 in Gomel, Belarus (Weißrussland) in Anwesenheit des Künstlers und des Geistlichen Vizepräsidenten des Landeskirchenamtes der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers Arend de Vries eröffnet. In den ersten zwei Wochen kamen über 700 Besucher zur Ausstellung, die landesweit eine positive Medienresonanz genießt.
„Bei der Eröffnung in der Ausstellungshalle der staatlichen Franzysk-Skaryna-Universität Gomel sorgten zunächst die maritimen norddeutschen Bilder von Buß für Aufsehen, die sein bisheriges Werk dokumentieren“, sagt Lars-Torsten Nolte, Referent für die Tschernobyl-Hilfe im Haus kirchlicher Dienste. „Da Belarus ein Binnenland ist und es zum Meer etwa 800 Kilometer sind, ist eine Landschaft wie das ostfriesische Wattenmeer den allermeisten Menschen in Gomel völlig unbekannt. Nach diesen neuen Eindrücken folgte unmittelbar die Auseinandersetzung mit den Bildern der ‚Polessje-Elegie‘, das Erinnern an familiäre Wurzeln in dieser Region rund um Tschernobyl, an Geschichten aus der Familie, die Frage nach der Atomreaktor-Katastrophe von 1986 und ihren Folgen, die bis heute und noch in langer Zukunft wirken sowie unseren Umgang damit.“