Um Würde im Alter ging es beim Fachtag für Ehrenamtliche im Besuchsdienst und in der Altenarbeit in der Lutherkirche in Leer. Gemeinsam mit dem Besuchsdienst im Haus kirchlicher Dienste und der Altenseelsorge des Zentrums für Seelsorge in Hannover hatte die Ostfriesische Bibelgesellschaft zu diesem Fortbildungstag für Ehrenamtliche eingeladen.
„Unsere Besuche in den Kirchengemeinden geschehen um des Menschen willen. Im Hingehen zu den Menschen geben wir die Barmherzigkeit und Menschenfreundlichkeit Gottes weiter, mit der Gott uns in Christus nahe ist“, sagte der Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr für den Evangelisch-lutherischen Sprengel Ostfriesland-Ems und dankte den 65 Ehrenamtlichen für ihr Engagement im Besuchsdienst.
„Wir sind nicht nur eine einladende Kirche, die andere zum Gottesdienst und Veranstaltungen einlädt, wir sind auch eine hingehende Kirche. Die Besuche sind eine Wertschätzung der Menschen“, sagte Dr. Klahr.
Im Lutherhaus gab es die Möglichkeit zu Information, Austausch, Begegnung und Gespräch. „Besuche gehören zum christlichen Leben in jeder Kirchengemeinde“, sagte Alwin Pfanne, Geschäftsführer der Ostfriesischen Bibelgesellschaft, und überreichte den Teilnehmenden das Buch „Neues Evangelisches Pastorale“ mit Texten, Gebeten und Segensworten, falls bei einem Besuch Gottes Wort gewünscht wird.
Den Hauptvortrag zum Thema „Würde im Alter“ hielt die landeskirchliche Beauftragte für Altenseelsorge. „Im Besuchsdienst sind Sie als Botschafter der Würde des Menschen unterwegs“, sagte Pastorin Anita Christians-Albrecht und tauschte sich mit den Teilnehmenden darüber aus, was zur Würde des Menschen gehöre.
„Die Würde des Menschen ist unantastbar“ – so lautet der erste Artikel im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland, mit dem 1948, noch unter dem Eindruck des 2. Weltkrieges, die Grundlage des demokratischen Verfassungsentwurfes gelegt wurde. Entscheidend für den christlichen Glauben sei allerdings, dass Gott jedem Menschen seine Würde verleihe, vor aller menschlichen Anerkennung und unabhängig von allen äußeren Bedingungen. Das sei auch im Umgang mit alten Menschen zu beachten.